11 Nov. 2025, Di.

150 Jahre der ersten Missionsreise. Danken, umdenken, neu starten

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150 Jahre sind seit der Ersten Salesianischen Missionsaussendung vergangen. Aber die 150. Salesianische Missionsaussendung ist viel mehr als ein numerisches Jubiläum. Es ist ein Ereignis, das die über die Zeit gelebte Treue zu einem Charisma erzählt, das aus dem Herzen Don Boscos geboren und der Kirche zum Wohl der Jugendlichen übergeben wurde. Es war 1875, als Don Johannes Bosco von Valdocco aus die ersten zehn Missionare unter der Leitung von Don Giovanni Cagliero nach Patagonien entsandte. Seitdem wiederholt die Salesianische Kongregation ununterbrochen jedes Jahr diese missionarische Geste, die keine einfache Tradition ist, sondern Ausdruck einer tiefen Identität: das Evangelium den Jugendlichen zu bringen, besonders den Ärmsten, dorthin, wo das Leben ruft.

150 Jahre der ersten Missionsreise. Der Vergangenheit danken, die Gegenwart umdenken, für die Zukunft neu starten

Mit 150 Jahren missionarischer Entsendungen, die Salesianer Don Boscos diesen Gründungsakt im Geist der heutigen Zeit neu, mit dem Bewusstsein, dass sich die Welt verändert hat, dass Missionen nicht mehr nur „Aufbrüche“ in ferne Länder sind, sondern lebendige Zeugnisse auch in urbanen, säkularen und digitalen Kontexten. Dieses Jubiläum wird so zu einer großartigen Gelegenheit, der salesianischen Missionsberufung zu danken, sie umzudenken und neu zu starten.

Danken: ein Schatz an Kühnheit und Glauben
Die Feier von 150 Missionsaussendungen ist zuallererst ein Akt der Dankbarkeit. Es ist ein dankbarer Rückblick auf eine Geschichte, in der Mut zu konkreten Taten und Träume zu Leben wurden.

Dankbarkeit für den missionarischen Mut Don Boscos. 1875 Missionare nach Patagonien zu entsenden, war keine Selbstverständlichkeit. Es verlangte Glauben, Mut und Weitsicht. Don Bosco zögerte nicht, Risiken einzugehen, gestützt auf ein unerschütterliches Vertrauen in Maria, die Hilfe der Christen, und eine glühende Leidenschaft für das Seelenheil.

Dankbarkeit für die 10.700 salesianischen Missionare, die seit 1875 bis heute in die ganze Welt entsandt wurden. Mit ihnen haben Tausende von FMA, Mitarbeitern, Freiwilligen und Laienmissionaren dieselbe erzieherische und evangelisierende Leidenschaft geteilt, oft unter Bedingungen von Armut, Krieg, Isolation oder Unverständnis.

Dankbarkeit für Millionen von Jugendlichen, die erreicht, alphabetisiert, im Glauben begleitet, aus Elend, Verlassenheit oder Gewalt gerettet wurden. Jedes gegründete Oratorium, jede eröffnete Schule, jedes gebaute Aufnahmehaus ist ein konkretes Zeichen der Liebe Gottes, die durch die erzieherische Nächstenliebe Don Boscos präsent wird.

Dankbarkeit für die salesianische Präsenz heute in 137 Ländern der Welt – ein lebendiges Zeugnis eines Charismas, das geografische und kulturelle Grenzen überwinden konnte, sich anpassend, ohne seine Seele zu verlieren: das „Da mihi animas, cetera tolle“.

Umdenken: die Zeichen der Zeit lesen, um heute Missionare zu sein
Die Zeit der Dankbarkeit allein reicht jedoch nicht aus. Die Missionswelt verändert sich, und die Salesianer sind aufgerufen, ihre Präsenz umzudenken, um dem Evangelium treu zu bleiben und gleichzeitig den tatsächlichen Bedürfnissen der heutigen Jugendlichen gerecht zu werden.

Umdenken bedeutet, eine erneuerte Vision der Missionen zu haben. Mission ist nicht nur „ad gentes“, sondern auch „inter gentes“ und „inter culturas“. Heute ist Mission kulturelle Vertiefung und erzieherischer Dialog. Es geht darum, Brücken zu bauen und keine Barrieren, Christus auch durch die Förderung des Menschlichen zu verkünden.

Präsenz unter Gläubigen anderer Religionen. Salesianische Missionare leben oft in mehrheitlich muslimischen, hinduistischen oder buddhistischen Kontexten. Hier geschieht Mission durch Dialog, Brüderlichkeit und das stille Zeugnis eines hingegebenen Lebens, wo Schule und Oratorium zu privilegierten Orten des Friedens und des Zusammenlebens werden.

Leben in säkularen Kontexten. Auch die großen westlichen Metropolen sind heute Missionsland. Hier leiden Jugendliche unter digitaler Einsamkeit, Sinnkrisen, Abhängigkeiten und Arbeitslosigkeit. Die salesianische Missionspräsenz kann diese urbanen Herausforderungen nicht ignorieren, wo das Evangelium wieder zu den Herzen einer fragmentierten Gesellschaft sprechen muss.

Neue Herausforderungen und Perspektiven angehen. Migration, Bildungsarmut, humanitäre Notlagen und Umweltkrisen prägen diese Zeit. Die salesianische Mission ist aufgerufen, eine Prophetie der Hoffnung zu sein, mit konkreten Werken, die zu Glauben, Gerechtigkeit, Bürgerschaft und Fürsorge für die Schöpfung erziehen.

Neu starten: den missionarischen Eifer neu entfachen
Die Feier von 150 Jahren Mission ist kein Ziel, sondern ein Neuanfang. Die missionarische Zukunft der Kongregation hängt von der Fähigkeit ab, mutig, kreativ und prophetisch neu zu starten.

Den missionarischen Eifer unter armen Jugendlichen neu entfachen. Sie bleiben das Zentrum der salesianischen Mission. Es sind die Jugendlichen in den städtischen Randgebieten, die arbeitslosen Jugendlichen, die Migranten ohne Rechte, die minderjährigen Opfer von Menschenhandel, die Jugendlichen in den Favelas, Slums und Barackensiedlungen. Das Charisma Don Boscos entstand für sie und wird mit ihnen weiterleben.

Präsenz in neuen Missionsgebieten. Es gibt Regionen, die noch auf die salesianische Präsenz warten: ländliche Gebiete Afrikas, isolierte Dörfer Asiens, indigene Gemeinschaften Amazoniens, vergessene Randgebiete Europas. Die Zukunft der Mission geht durch die Fähigkeit, wieder hinauszugehen, sich demütig und kühn auf den Weg zu machen.

Die Mission in Gebieten erneuern, wo das Charisma neu entfacht werden muss. Es geht nicht nur darum, neue Werke zu eröffnen, sondern auch bestehende zu regenerieren. Viele Missionsgemeinschaften fordern heute neue Energien, mehr Präsenz unter Jugendlichen, mehr Gemeinschaft zwischen Ordensleuten und Laien, mehr evangelisierende Kreativität. Mission ist zuallererst Herzensumkehr.

Die 150 Jahre der ersten Missionsreise sind eine Einladung, Christus und die Jugend wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Der Vergangenheit danken, die Gegenwart umdenken und die Zukunft neu starten sind drei Verben, die den Sinn dieser Feier bewahren. Don Bosco sagt seinen Söhnen und Töchtern weiterhin: „Eure Heimat ist die ganze Welt“. In diesem Geist werden die salesianischen Missionare weiterhin die Wege der Welt beschreiten, damit jeder Jugendliche sich geliebt fühlen und dem guten Antlitz Gottes begegnen kann.

Die Mission ist eine einzige: die von Jesus empfangene, das Evangelium nach dem salesianischen Charisma zu verkünden. Die Größe dieses Auftrags zeigt sich auch in der Großzügigkeit so vieler Salesianer, die in 150 Jahren mit ihrem „Ja“ auf diesen Ruf geantwortet haben. Auch die Zahlen belegen die außergewöhnliche Wirkung dieses Werkes. Hier die Übersicht der von Don Bosco bis heute entsandten Missionare:

Generalat Zeitraum Missionare
Don Bosco 1875-1888 153
Don Rua 1888-1910 1528
Don Albera 1910-1921 501
Don Rinaldi 1922-1931 1984
Don Ricaldone 1932-1951 2665
Don Ziggiotti 1952-1965 1455
Don Ricceri 1965-1977 740
Don Viganò 1977-1995 870
Don Vecchi 1996-2002 196
Don Chavez 2002-2014 355
Don Fernandez 2014-2024 253
Gesamt 1875-2024 10700

Und wir fügen auch die 19 Missionare dieses Jahres 2025 hinzu, das doppelt jubiläumsreich ist:

Herkunftsland Name Ziel
Dem. Rep. Kongo Josue NGUSU NSIMBA Griechenland
Dem. Rep. Kongo Jean NTUMBA LILEY PGS-Vanuatu
Dem. Rep. Kongo Michel MBUNGU MAKUTUBU CIL
Kenia Solomon BALIKUDDEMBE INC – Bangladesch
Uganda Isaac OFOYRWOTH PGS-Vanuatu
Bolivien Paolo Estefano LENAZ BMA
Japan Chihiro MORITO AFE-Sudan
Indien Zabenthung Dominic HUMTSOE LOTHA INE-Rumänien/Moldawien
Indien Molson Hubert UTTAM AFM
Madagaskar Charles NIRINA RASENDRAMANANA GER-Türkei
Polen Marcin WOSIEK Griechenland
Sambia Mwila MUMBA INC – Bangladesch
Sambia Musa NG’ANDWE INE-Rumänien/Moldawien
Timor-Leste Tobias Freitas DO NASCIMENTO MOZ
Angola Francisco Miguel DA GRAÇA BMA
Vietnam Francis TRAN VAN NHO THA/Kambodscha
Vietnam Simon NGUYỄN THANH SANG KOR-Mongolei
Vietnam Vincent NGUYEN TIEN NAM CIL
Vietnam Chuyen NGUYEN AFM

Weitere neun Salesianer, die aus verschiedenen Gründen nicht an früheren Missionsaussendungen teilgenommen haben, werden sich anschließen, um das Missionskreuz zu empfangen.

Wir präsentieren auch das Programm für diese Veranstaltung, die vom 8. bis 12. November in Valdocco – Turin stattfinden wird.

Das Programm zum 150. Jahrestag der Ersten Salesianischen Missionsaussendung

8.-9. November: Treffen der Jugendlichen der italienischen Missionsanimation, BeAMission
8.-11. November: Welttreffen DIAM (Delegati Ispettoriali per l’Animazione Missionaria, Provinzdelegierten für Missionarische Animation)
11. November: 156. Salesianische Missionsaussendung SDB und 148. FMA. Die Heilige Messe wird um 17:00 Uhr in der Maria-Hilf-Basilika gefeiert und live auf dem Kanal Youtube ANS der Salesianischen Informationsagentur übertragen
12. November: Eröffnung des Museums der Salesianischen Missionsaussendungen in Genua
13.-15. November: Beratungsgruppe des Missionssektors

Detailliertes Programm

BeAMission
8. November, 14:00 Uhr: Start der Aktivitäten und Beginn des Programms
8. November, 20:45 Uhr: Missionsfest
9. November, Vormittag: Living Libraries und Dialog mit den neuen Missionaren
9. November, 15:00 Uhr: Messe und Missionsaussendung der Jugendlichen
9. November, 16:30 Uhr: Erfrischungen und Begrüßungen

DIAM-Welttreffen
9. November, 19:00 Uhr: Vesper und Beginn des Treffens
10. November: Ausbildung, Austausch und Reflexion
10. November, Abend: Präsentation Bosco Food
11. November, Vormittag: Kontinentale und regionale DIAM-Treffen
11. November, 15:00 Uhr: Treffen mit dem Generaloberen, Don Fabio ATTARD
11. November, 17:00 Uhr: 156. Salesianische Missionsaussendung SDB und 148. FMA in der Maria-Hilf-Basilika
12. November: Tag in Genua und Eröffnung des Museums der Salesianischen Missionsaussendungen
12. November, Abend: Abschluss des DIAM-Treffens

Editor BSOL

Redakteur der Website.