Nach 130 Jahren ein Zeichen der Hoffnung in Eswatini – Lesotho – Südafrika werden

Im Herzen des südlichen Afrikas, inmitten der Naturschönheiten und sozialen Herausforderungen von Eswatini, Lesotho und Südafrika, feiern die Salesianer 130 Jahre ihrer missionarischen Präsenz. In dieser Zeit des Jubiläums, des Generalkapitels und historischer Jahrestage teilt die Provinz Südafrika ihre Zeichen der Hoffnung: die Treue zum Charisma Don Boscos, das erzieherische und pastorale Engagement unter den Jugendlichen und die Stärke einer internationalen Gemeinschaft, die Brüderlichkeit und Widerstandsfähigkeit bezeugt. Trotz der Schwierigkeiten weisen die Begeisterung der Jugendlichen, der Reichtum der lokalen Kulturen und die Spiritualität des Ubuntu weiterhin Wege in die Zukunft und zur Gemeinschaft.

Brüderliche Grüße von den Salesianern der kleinsten Visitatorie und der ältesten Präsenz in der Region Afrika-Madagaskar (seit 1896 wurden die ersten 5 Mitbrüder von Don Rua entsandt). Dieses Jahr danken wir den 130 SDB, die in unseren 3 Ländern gearbeitet haben und nun vom Himmel aus für uns Fürsprache einlegen. „Klein ist schön“!

Im Gebiet der AFM leben 65 Millionen Menschen, die in 12 Amtssprachen kommunizieren, inmitten vieler Naturwunder und großer Bodenschätze. Wir gehören zu den wenigen Ländern Subsahara-Afrikas, in denen Katholiken eine kleine Minderheit im Vergleich zu anderen christlichen Kirchen sind, mit nur 5 Millionen Gläubigen.

Welche Zeichen der Hoffnung suchen unsere Jugendlichen und die Gesellschaft?
Zunächst versuchen wir, die berüchtigten Weltrekorde der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich (100.000 Millionäre gegenüber 15 Millionen arbeitslosen Jugendlichen), der mangelnden Sicherheit und der zunehmenden Gewalt im Alltag, des Zusammenbruchs des Bildungssystems, das eine neue Generation von Millionen Analphabeten hervorgebracht hat, die mit verschiedenen Abhängigkeiten (Alkohol, Drogen…) zu kämpfen haben, zu überwinden. Darüber hinaus sind 30 Jahre nach dem Ende des Apartheidregimes im Jahr 1994 Gesellschaft und Kirche immer noch zwischen den verschiedenen Gemeinschaften in Bezug auf Wirtschaft, Chancen und viele noch nicht verheilte Wunden gespalten. Tatsächlich kämpft die Gemeinschaft des „Regenbogenlandes“ mit vielen „Lücken“, die nur mit den Werten des Evangeliums „gefüllt“ werden können.

Welche Zeichen der Hoffnung sucht die katholische Kirche in Südafrika?
Bei der Teilnahme am dreijährlichen Treffen „Joint Witness“ der Ordensoberen und Bischöfe im Jahr 2024 stellten wir viele Anzeichen des Rückgangs fest: weniger Gläubige, Mangel an Priester- und Ordensberufungen, Überalterung und Abnahme der Zahl der Ordensleute, einige Diözesen bankrott, kontinuierlicher Verlust/Rückgang katholischer Institutionen (medizinische Versorgung, Bildung, soziale Werke oder Medien) aufgrund des starken Rückgangs engagierter Ordensleute und Laien. Die katholische Bischofskonferenz (SACBC – die Botswana, Eswatini und Südafrika umfasst) nennt die Hilfe für Jugendliche, die von Alkohol und anderen Substanzen abhängig sind, als Priorität.

Welche Zeichen der Hoffnung suchen die Salesianer des südlichen Afrikas?
Wir beten täglich um neue salesianische Berufungen, um neue Missionare aufnehmen zu können. Tatsächlich ist die Ära der anglo-irischen Provinz (bis 1988) vorbei, und das Afrika-Projekt umfasste nicht die südliche Spitze des Kontinents. Nach 70 Jahren in Eswatini (Swasiland) und 45 Jahren in Lesotho haben wir nur 4 lokale Berufungen aus jedem Königreich. Heute haben wir nur 5 junge Mitbrüder und 4 Novizen in der Erstausbildung. Dennoch ist die kleinste Visitatorie Afrikas-Madagaskars mit ihren 7 lokalen Gemeinschaften für die Erziehung und pastorale Betreuung in 6 großen Pfarreien, 18 Grund- und Sekundarschulen, 3 Berufsbildungszentren (TVET) und verschiedenen Sozialhilfeprogrammen zuständig. Unsere Provinzgemeinschaft mit 18 verschiedenen Nationalitäten unter den 35 SDB, die in den 7 Gemeinschaften leben, ist ein großes Geschenk und eine Herausforderung, die es anzunehmen gilt.

Als katholische Minderheiten- und fragile Gemeinschaft im südlichen Afrika
Wir glauben, dass der einzige Weg in die Zukunft darin besteht, mehr Brücken und Gemeinschaft zwischen Ordensleuten und Diözesen zu bauen: Je schwächer wir sind, desto mehr bemühen wir uns, zusammenzuarbeiten. Da die gesamte katholische Kirche versucht, sich auf die Jugend zu konzentrieren, wurde Don Bosco von den Bischöfen zum Schutzpatron der Jugendpastoral gewählt, und seine Novene wird zu Beginn des Pastoraljahres in den meisten Diözesen und Pfarreien mit Inbrunst gefeiert.

Als Salesianer und Salesianische Familie ermutigen wir uns ständig gegenseitig: „work in progress“ (eine ständige Arbeit)
In den letzten zwei Jahren, nach der Einladung des Generaloberen, haben wir versucht, unser salesianisches Charisma wiederzubeleben, mit der Weisheit einer gemeinsamen Vision und Richtung (beginnend mit der jährlichen Provinzversammlung), mit einer Reihe kleiner und einfacher täglicher Schritte in die richtige Richtung und mit der Weisheit der persönlichen und gemeinschaftlichen Bekehrung.

Wir sind dankbar für die Ermutigung von Don Pascual Chávez für unser jüngstes Provinzkapitel 2024: „Ihr wisst gut, dass es schwieriger, aber nicht unmöglich ist, [das Charisma] ‚neu zu gründen‘ als zu gründen, denn es gibt Gewohnheiten, Einstellungen oder Verhaltensweisen, die nicht dem Geist unseres heiligen Gründers, Don Bosco, und seinem Lebensprojekt entsprechen und [in der Provinz] ‚Bürgerrecht‘ haben. Es bedarf wirklich einer wahren Bekehrung jedes Mitbruders zu Gott, indem das Evangelium als oberste Lebensregel gilt, und der gesamten Provinz zu Don Bosco, indem die Konstitutionen als wahres Lebensprojekt angenommen werden“.

Der Rat von Don Pascual und das Engagement wurden angenommen: „Leidenschaftlicher für Jesus und den Jugendlichen gewidmet werden“, indem in die persönliche Bekehrung (Schaffung eines heiligen Raumes in unserem Leben, um Jesus es verwandeln zu lassen), in die gemeinschaftliche Bekehrung (Investition in systematische monatliche Weiterbildung nach einem Thema) und in die provinziale Bekehrung (Förderung der provinzialen Mentalität durch „One Heart One Soul“ – Frucht unserer Provinzversammlung) und mit monatlichen Online-Treffen der Direktoren investiert wird.

Auf dem Erinnerungsbild unserer Visitatorie des Seligen Michael Rua, neben den Gesichtern aller 46 Mitbrüder und 4 Novizen (35 leben in unseren 7 Gemeinschaften, 7 sind im Ausland in Ausbildung und 5 SDB warten auf ein Visum, einer in San Callisto-Katakomben und ein Missionar, der sich in Polen einer Chemotherapie unterzieht). Wir sind auch gesegnet mit einer wachsenden Zahl von Missionsmitbrüdern, die vom Generaloberen oder für einen bestimmten Zeitraum von anderen afrikanischen Provinzen (AFC, ACC, ANN, ATE, MDG und ZMB) entsandt werden, um uns zu helfen. Wir sind jedem dieser jungen Mitbrüder sehr dankbar. Wir glauben, dass unsere Hoffnung auf eine charismatische Wiederbelebung mit ihrer Hilfe greifbar wird. Unsere Visitatorie – die kleinste in Afrika-Madagaskar – hat nach fast 40 Jahren seit ihrer Gründung noch kein richtiges Provinzhaus. Der Bau hat mit Hilfe des Generaloberen erst letztes Jahr begonnen. Auch hier sagen wir: „in Arbeit“…

Wir möchten auch unsere bescheidenen Zeichen der Hoffnung mit allen anderen 92 Provinzen in dieser kostbaren Zeit des Generalkapitels teilen. Die AFM hat eine einzigartige Erfahrung von 31 Jahren lokaler Missionsfreiwilliger (seit 1994 in der Jugendpastoral des Bosco-Jugendzentrums in Johannesburg engagiert), das Programm „Love Matters“ für eine gesunde sexuelle Entwicklung von Jugendlichen seit 2001. Unsere Freiwilligen, die ein ganzes Jahr im Leben unserer Gemeinschaft engagiert sind, sind tatsächlich die wertvollsten Mitglieder unserer Mission und der neuen Gruppen der Salesianischen Familie, die langsam wachsen (VDB, Salesianische Mitarbeiter und ehemalige Schüler Don Boscos).

Unser Mutterhaus in Kapstadt wird bereits nächstes Jahr sein hundertdreißigstes (130.) Jubiläum feiern, und dank des hundertfünfzigsten (150.) Jubiläums der Salesianischen Missionen haben wir mit Hilfe der chinesischen Provinz einen speziellen „Gedenkraum des Heiligen Aloisius Versiglia“ eingerichtet, wo unser Protomärtyrer im Mai 1917 auf seiner Rückreise von Italien nach China-Macau einen Tag verbrachte.

Don Bosco „Ubuntu“ – synodaler Weg
„Wir sind hier dank euch!“ – Ubuntu ist einer der Beiträge der Kulturen des südlichen Afrikas zur globalen Gemeinschaft. Das Wort in der Nguni-Sprache bedeutet „Ich bin, weil ihr seid“ („I’m because you are!“. Weitere mögliche Übersetzungen: „Ich bin da, weil ihr da seid“). Letztes Jahr haben wir das Projekt „Eco Ubuntu“ (ein 3-jähriges Umweltbewusstseinsprojekt) gestartet, das etwa 15.000 Jugendliche aus unseren 7 Gemeinschaften in Eswatini, Lesotho und Südafrika einbezieht. Neben der wunderbaren Feier und dem Austausch der Jugendsynode 2024 bewahren unsere 300 Jugendlichen [die teilgenommen haben] vor allem Ubuntu in ihren Erinnerungen. Ihre Begeisterung ist eine Quelle der Inspiration. Die AFM braucht euch: Wir sind da dank euch!

Marco Fulgaro




Ehrwürdiger Ottavio Ortiz Arrieta Coya, Bischof

Octavio Ortiz Arrieta Coya, geboren am 19. April 1878 in Lima, Peru, war der erste peruanische Salesianer. In seiner Jugend ließ er sich zum Tischler ausbilden, doch der Herr berief ihn zu einer höheren Mission. Am 29. Januar 1900 legte er seine erste salesianische Profess ab und wurde 1908 zum Priester geweiht. 1922 wurde er zum Bischof des Bistums Chachapoyas geweiht, ein Amt, das er bis zu seinem Tod am 1. März 1958 mit Hingabe ausübte. Zweimal lehnte er die Ernennung zum prestigeträchtigeren Erzbistum Lima ab, um lieber bei seinem Volk zu bleiben. Als unermüdlicher Hirte durchreiste er das gesamte Bistum, um die Gläubigen persönlich kennenzulernen, und förderte zahlreiche pastorale Initiativen zur Evangelisierung. Am 12. November 1990 wurde unter dem Pontifikat des heiligen Johannes Paul II. sein Seligsprechungsprozess eröffnet, und er erhielt den Titel eines Dieners Gottes. Am 27. Februar 2017 erkannte Papst Franziskus seine heroischen Tugenden an und erklärte ihn zum Ehrwürdigen.

            Der ehrwürdige Msgr. Ottavio Ortiz Arrieta Coya verbrachte den ersten Teil seines Lebens als Oratorianer, als Student und wurde dann selbst Salesianer und engagierte sich in den Werken der Söhne Don Boscos in Peru. Er war der erste Salesianer, der im ersten Salesianerhaus in Peru ausgebildet wurde, das in Rimac, einem armen Viertel, gegründet wurde, wo er lernte, ein strenges Leben der Aufopferung zu führen. Als einer der ersten Salesianer, die 1891 in Peru ankamen, lernte er den Geist Don Boscos und das Präventivsystem kennen. Als Salesianer der ersten Generation lernte er, dass der Dienst und die Selbsthingabe der Horizont seines Lebens sein würden; deshalb übernahm er als junger Salesianer wichtige Aufgaben, wie die Eröffnung neuer Werke und die Leitung anderer, mit Einfachheit, Opferbereitschaft und völliger Hingabe an die Armen.
            Den zweiten Teil seines Lebens verbrachte er ab Anfang der 1920er Jahre als Bischof von Chachapoyas, einer riesigen Diözese, die jahrelang unbesetzt war und in der die unerschwinglichen Bedingungen des Territoriums zu einer gewissen Schließung führten, vor allem in den entlegensten Dörfern. Hier waren das Feld und die Herausforderungen des Apostolats immens. Ortiz Arrieta war von lebhaftem Temperament und an das Gemeinschaftsleben gewöhnt; außerdem war er von zartem Geist, so dass man ihn in jungen Jahren „pecadito“ nannte, weil er genau erkannte, wo Schwächen lagen, und sich und anderen half, sich zu bessern. Außerdem besaß er einen angeborenen Sinn für Strenge und moralische Pflicht. Die Bedingungen, unter denen er sein bischöfliches Amt ausüben musste, waren ihm jedoch diametral entgegengesetzt: Die Einsamkeit und die faktische Unmöglichkeit, ein salesianisches und priesterliches Leben zu teilen, trotz wiederholter und fast flehentlicher Bitten an seine eigene Kongregation; die Notwendigkeit, seine eigene moralische Strenge mit einer immer nachgiebigeren und fast entwaffneten Festigkeit in Einklang zu bringen; ein feines moralisches Gewissen, das immer wieder auf die Probe gestellt wurde durch die Grobheit der Entscheidungen und die Lauheit in der Befolgung seitens einiger Mitarbeiter, die weniger heldenhaft waren als er selbst, und eines Gottesvolkes, das es verstand, sich dem Bischof zu widersetzen, wenn sein Wort zu einer Anprangerung der Ungerechtigkeit und einer Diagnose der geistlichen Übel wurde. Der Weg des Ehrwürdigen zur Fülle der Heiligkeit in der Ausübung der Tugenden war daher von Mühen, Schwierigkeiten und der ständigen Notwendigkeit geprägt, seinen Blick und sein Herz unter dem Wirken des Geistes zu bekehren.
            Sicherlich gibt es in seinem Leben Ereignisse, die man als heldenhaft im engeren Sinne bezeichnen kann, doch müssen wir auch und vielleicht vor allem jene Momente seines tugendhaften Weges hervorheben, in denen er anders hätte handeln können, es aber nicht tat; in denen er der menschlichen Verzweiflung nachgab, während er die Hoffnung erneuerte; in denen er sich mit großer Nächstenliebe begnügte, aber nicht bereit war, diese heldenhafte Nächstenliebe, die er mehrere Jahrzehnte lang mit beispielhafter Treue praktizierte, voll auszuüben. Als ihm zweimal ein Wechsel des Bischofssitzes angeboten wurde und im zweiten Fall der Primatialsitz von Lima, entschied er sich, bei seinen Armen zu bleiben, bei denen, die niemand wollte, wirklich am Rande der Welt, in der Diözese zu bleiben, die er immer unterstützt und geliebt hatte, so wie sie war, und sich mit ganzem Herzen dafür einzusetzen, sie noch ein wenig besser zu machen. Er war ein „moderner“ Seelsorger, sowohl in seinem Auftreten als auch in der Nutzung von Aktionsmitteln wie dem Vereinswesen und der Presse. Msgr. Ortiz Arrieta war ein Mann von entschlossenem Temperament und fester Glaubensüberzeugung, der in seiner Führungsrolle sicherlich von diesem „don de gobierno“ Gebrauch machte, der jedoch immer mit Respekt und Nächstenliebe verbunden war, die er mit außergewöhnlicher Konsequenz zum Ausdruck brachte.
            Obwohl er vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil lebte, ist die Art und Weise, wie er die ihm anvertrauten pastoralen Aufgaben plante und umsetzte, auch heute noch aktuell: von der Berufungspastoral bis zur konkreten Unterstützung seiner Seminaristen und Priester; von der katechetischen und menschlichen Ausbildung der Jüngsten bis zur Familienpastoral, in der er Ehepaaren in der Krise oder Konkubinatspaaren begegnete, die zögerten, ihre Verbindung zu regeln. Msgr. Ortiz Arrieta hingegen erzieht nicht nur durch sein konkretes pastorales Handeln, sondern auch durch sein Verhalten: durch seine Fähigkeit, vor allem für sich selbst zu erkennen, was es bedeutet und was es bedeutet, dem eingeschlagenen Weg die Treue zu halten. Er hat wahrhaftig in heroischer Armut, in Tapferkeit durch die vielen Prüfungen des Lebens und in radikaler Treue zu der Diözese, der er zugeteilt war, durchgehalten. Demütig, einfach, immer heiter, zwischen Ernst und Sanftmut; die Sanftheit seines Blicks ließ die ganze Ruhe seines Geistes durchscheinen: Das war der Weg der Heiligkeit, den er beschritt.
            Die schönen Eigenschaften, die seine salesianischen Oberen vor seiner Priesterweihe an ihm feststellten – als sie ihn als „salesianische Perle“ bezeichneten und seinen Opfergeist lobten – kehrten als Konstante in seinem ganzen Leben wieder, auch als Episkopaler. In der Tat kann man sagen, Ortiz Arrieta ist „allen alles geworden, um alle zu retten“ (1 Kor 9,22): autoritär gegenüber der Obrigkeit, einfach gegenüber den Kindern, arm unter den Armen; sanftmütig gegenüber jenen, die ihn beleidigten oder aus Ressentiments versuchten, ihn zu delegitimieren; immer bereit, Böses nicht mit Bösem zu vergelten, sondern Böses mit Gutem zu überwinden (vgl. Röm 12,21). Sein ganzes Leben war vom Primat des Heils der Seelen beherrscht: Ein Heil, dem er auch seine Priester aktiv widmen wollte, deren Versuchung, sich in bequeme Sicherheiten zurückzuziehen oder sich hinter prestigeträchtigeren Positionen zu verschanzen, um sie stattdessen zum pastoralen Dienst zu verpflichten, er zu bekämpfen suchte. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass er sich in jenes „hohe“ Maß des christlichen Lebens gestellt hat, das ihn zu einem Seelsorger macht, der die pastorale Nächstenliebe auf originelle Weise verkörperte, indem er die Gemeinschaft mit dem Volk Gottes suchte, sich den Bedürftigsten zuwandte und ein armes evangelisches Leben bezeugte.




Das Philippus-Syndrom und das Andreas-Syndrom

In der Erzählung des Johannesevangeliums, Kapitel 6, Verse 4-14, die die Brotvermehrung schildert, finden sich einige Details, auf die ich jedes Mal, wenn ich über diesen Abschnitt meditiere oder ihn kommentiere, ausführlich eingehe.

Alles beginnt damit, dass Jesus angesichts der „großen“ hungrigen Menge die Jünger auffordert, die Verantwortung zu übernehmen, sie zu speisen.
Die Details, von denen ich spreche, sind erstens, als Philippus sagt, dass dieser Auftrag aufgrund der großen Menschenmenge unmöglich sei. Andreas hingegen weist darauf hin, dass „es ist ein Knabe hier, welcher fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat“, um dann diese Möglichkeit mit einem einfachen Kommentar herabzuwürdigen: „allein was ist das auf so viele?“ (V.9).
Ich möchte einfach mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, teilen, wie wir Christen, die den Auftrag haben, die Freude unseres Glaubens zu teilen, manchmal unwissentlich vom Philippus-Syndrom oder vom Andreas-Syndrom angesteckt werden können. Manchmal vielleicht sogar von beiden!
Im Leben der Kirche, wie auch im Leben der Kongregation und der Salesianischen Familie, mangelt es nicht an Herausforderungen, und das wird auch immer so bleiben. Unser Auftrag besteht nicht darin, eine Gruppe von Menschen zu formen, die nur versucht, sich wohlzufühlen, ohne zu stören und ohne gestört zu werden. Es ist keine Erfahrung aus vorgefertigten Gewissheiten. Zum Leib Christi zu gehören, sollte uns nicht ablenken oder aus der Realität der Welt, so wie sie ist, herausnehmen. Im Gegenteil, es treibt uns an, voll in die Geschehnisse der menschlichen Geschichte involviert zu sein. Das bedeutet vor allem, die Realität nicht nur mit menschlichen Augen zu betrachten, sondern auch und vor allem mit den Augen Jesu. Wir sind eingeladen, uns von der Liebe leiten zu lassen, die ihre Quelle im Herzen Jesu hat, das heißt, für andere zu leben, wie Jesus es uns lehrt und zeigt.

Das Philippus-Syndrom
Das Philippus-Syndrom ist subtil und deshalb auch sehr gefährlich. Die Analyse, die Philippus anstellt, ist richtig und korrekt. Seine Antwort auf die Einladung Jesu ist nicht falsch. Seine Argumentation folgt einer sehr linearen und fehlerfreien menschlichen Logik. Er betrachtete die Realität mit seinen menschlichen Augen, mit einem rationalen Verstand und, alles in allem, mit einer nicht gangbaren Denkweise. Angesichts dieser „durchdachten“ Vorgehensweise hört der Hungrige auf, mich anzusprechen, das Problem ist seins, nicht meins. Um genauer zu sein, im Licht dessen, was wir täglich erleben: Der Flüchtling hätte zu Hause bleiben können, er soll mich nicht stören; der Arme und der Kranke müssen selbst zurechtkommen, und es ist nicht meine Aufgabe, Teil ihres Problems zu sein, geschweige denn, eine Lösung für sie zu finden. Das ist das Philippus-Syndrom. Er ist ein Nachfolger Jesu, aber seine Art, die Realität zu sehen und zu deuten, bleibt stehen, unerschüttert, Lichtjahre entfernt von der seines Meisters.

Das Andreas-Syndrom
Dann folgt das Andreas-Syndrom. Ich sage nicht, dass es schlimmer ist als das Philippus-Syndrom, aber es fehlt nicht viel, um noch tragischer zu sein. Es ist ein feines und zynisches Syndrom: Es sieht eine mögliche Gelegenheit, geht aber nicht darüber hinaus. Es gibt eine winzige Hoffnung, aber menschlich gesehen ist sie nicht gangbar. Dann kommt es dazu, sowohl die Gabe als auch den Geber zu herabzuwürdigen. Und der Geber, der in diesem Fall „Pech“ hat, ist ein Junge, der einfach bereit ist, das zu teilen, was er hat!
Zwei Syndrome, die noch immer unter uns sind, in der Kirche und auch unter uns Hirten und Erziehern. Eine kleine Hoffnung zu zerstören ist einfacher, als Raum für die Überraschung Gottes zu lassen, eine Überraschung, die eine noch so kleine Hoffnung zum Blühen bringen kann. Sich von dominierenden Klischees beeinflussen zu lassen, um Möglichkeiten nicht zu erkunden, die reduktionistische Lesarten und Auslegungen herausfordern, ist eine ständige Versuchung. Wenn wir nicht aufpassen, werden wir zu Propheten und Vollstreckern unseres eigenen Untergangs. Wenn wir uns ständig in einer menschlichen Logik verschließen, die „akademisch“ raffiniert und „intellektuell“ qualifiziert ist, wird der Raum für eine evangelische Lesart immer enger und verschwindet schließlich ganz.
Wenn diese menschliche und horizontale Logik in Frage gestellt wird, ist eines der Zeichen, die sie hervorruft, das der „Lächerlichkeit“. Wer es wagt, die menschliche Logik herauszufordern, weil er die frische Luft des Evangeliums hereinlässt, wird mit Spott überschüttet, angegriffen, verspottet. Wenn dies der Fall ist, können wir seltsamerweise sagen, dass wir auf einem prophetischen Weg sind. Die Wasser bewegen sich.

Jesus und die beiden Syndrome
Jesus überwindet die beiden Syndrome, indem er die als zu gering und folglich irrelevant erachteten Brote „nimmt“. Jesus öffnet die Tür zu jenem prophetischen und glaubenden Raum, den wir bewohnen sollen. Angesichts der Menge können wir uns nicht mit selbstbezogenen Lesarten und Auslegungen begnügen. Jesus nachzufolgen bedeutet, über die menschliche Argumentation hinauszugehen. Wir sind berufen, die Herausforderungen mit seinen Augen zu betrachten. Wenn Jesus uns ruft, verlangt er von uns keine Lösungen, sondern die Hingabe unseres ganzen Selbst, mit dem, was wir sind und was wir haben. Und doch besteht die Gefahr, dass wir angesichts seines Rufs stehen bleiben und folglich Sklaven unseres Denkens und gierig nach dem werden, was wir zu besitzen glauben.
Nur in der Großzügigkeit, die auf der Hingabe an sein Wort gründet, gelangen wir dazu, die Fülle des providentiellen Handelns Jesu zu ernten. „Sie sammelten also, und füllten zwölf Körbe mit den Stücken an, welche von den fünf Gerstenbroten denen übriggeblieben waren, die gegessen hatten“ (V.13): Das kleine Geschenk des Jungen trägt auf überraschende Weise Frucht, nur weil die beiden Syndrome nicht das letzte Wort hatten.
Papst Benedikt kommentiert diese Geste des Jungen wie folgt: „In der Szene der Brotvermehrung wird auch auf die Anwesenheit eines kleinen Jungen verwiesen, der angesichts der Schwierigkeit, so vielen Leuten zu essen zu geben, das Wenige, das er hat, für die anderen bereitstellt: fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Das Wunder wird nicht aus dem Nichts hervorgebracht, sondern aus einem ersten bescheidenen gemeinsamen Teilen dessen, was ein einfacher kleiner Junge bei sich hatte. Jesus fordert uns nicht ab, was wir nicht haben, sondern läßt uns sehen, daß sich das Wunder – wenn jeder das Wenige anbietet, das er besitzt – immer neu ereignen kann: Gott vermag unsere kleine Geste der Liebe zu vermehren und uns an seiner Gabe Anteil haben zu lassen“ (Angelus, 29. Juli 2012).
Angesichts der pastoralen Herausforderungen, die uns bevorstehen, angesichts des großen Durstes und Hungers nach Spiritualität, den die Jugendlichen ausdrücken, lasst uns versuchen, keine Angst zu haben, nicht an unseren Dingen, an unseren Denkweisen festzuhalten. Lasst uns das Wenige, das wir haben, ihm anbieten, lasst uns uns dem Licht seines Wortes anvertrauen, und möge dieses und nur dieses der bleibende Maßstab unserer Entscheidungen und das Licht sein, das unser Handeln leitet.

Foto: Evangelisches Wunder der Brot- und Fischvermehrung, Buntglasfenster der Tewkesbury Abbey in Gloucestershire (Vereinigtes Königreich), Werk aus dem Jahr 1888, hergestellt von Hardman & Co




Botschaft von Don Fabio Attard zum Fest des Generaloberer

Liebe Mitbrüder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Pastoralen Erziehungsgemeinschaften, liebe Jugendliche,

            Erlaubt mir, diese Botschaft mit euch zu teilen, die aus der Tiefe meines Herzens kommt. Ich übermittele sie mit all der Zuneigung, Wertschätzung und Hochachtung, die ich für jeden und jede von euch hege, während ihr euch im Auftrag engagiert, als Erzieher, Hirten und Animateure der Jugend auf allen Kontinenten zu wirken.
            Wir sind uns alle dessen bewusst, dass die Jugenderziehung immer mehr bedeutende Erwachsene verlangt – Menschen mit einem moralisch gefestigten Rückgrat, die Hoffnung und Visionen für ihre Zukunft vermitteln können.
            Während wir alle damit beschäftigt sind, mit den Jugendlichen zu gehen, sie in unseren Häusern willkommen zu heißen und ihnen vielfältige Bildungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Umgebungen zu bieten, sind wir uns auch der kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen bewusst, denen wir uns stellen müssen.
            Neben diesen Herausforderungen, die Teil jedes pastoralen Erziehungsprozesses sind – da es sich stets um einen fortwährenden Dialog mit den irdischen Realitäten handelt –, erkennen wir, dass sich unsere Berufung durch die Situationen von Kriegen und bewaffneten Konflikten in verschiedenen Teilen der Welt immer komplexer und schwieriger gestaltet. All dies wirkt sich auf unser Engagement aus. Es ist ermutigend zu sehen, dass wir trotz der Schwierigkeiten entschlossen sind, unseren Auftrag mit Überzeugung weiterzuführen.
            In den letzten Monaten haben die Botschaft von Papst Franziskus und nun auch die Worte von Papst Leo XIV. die Welt fortwährend aufgefordert, dieser schmerzhaften Situation ins Auge zu blicken, die wie eine sich erschreckend ausweitende Spirale erscheint. Wir wissen, dass Kriege niemals Frieden bringen. Wir sind uns dessen bewusst – und einige von uns erleben es an vorderster Front –, dass jeder bewaffnete Konflikt und jeder Krieg Leid, Schmerz und wachsende Armut mit sich bringt. Wir alle wissen, dass am Ende die Vertriebenen, die Alten, die Kinder und die Jugendlichen den Preis für solche Situationen zahlen – ohne Gegenwart und ohne Zukunft.
            Aus diesem Grund, liebe Mitbrüder, liebe Mitarbeiter und Jugendliche auf der ganzen Welt, möchte ich euch herzlich bitten, zum Fest des Generaloberen – einer Tradition, die auf die Zeit Don Boscos zurückgeht – in jeder Gemeinschaft um den Festtag herum die heilige Eucharistie für den Frieden zu feiern.
            Es ist eine Einladung zum Gebet, das seine Quelle im Opfer Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen, findet. Ein Gebet als Zeugnis, damit niemand angesichts einer von immer mehr Konflikten erschütterten Welt gleichgültig bleibt.
            Diese Geste ist ein Akt der Solidarität mit all jenen – besonders Salesianern, Laien und Jugendlichen –, die in dieser besonderen Zeit mit großem Mut und Entschlossenheit die salesianische Sendung mitten in von Kriegen geprägten Situationen weiterleben. Es sind Salesianer, Laien und Jugendliche, die die Solidarität der ganzen Kongregation erbitten und schätzen – menschliche, spirituelle und charismatische Solidarität.
            Während ich und der Generalrat alles tun, um euch konkret nahe zu sein, glaube ich, dass in diesem besonderen Moment ein solches Zeichen der Nähe und Ermutigung von der ganzen Kongregation ausgehen sollte.
            Euch, unseren lieben Brüdern und Schwestern in Myanmar, der Ukraine, im Nahen Osten, in Äthiopien, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, in Nigeria, Haiti und Zentralamerika, möchten wir laut sagen: Wir sind bei euch. Wir danken euch für euer Zeugnis. Wir versichern euch unsere menschliche und spirituelle Nähe.
            Lasst uns weiterhin für das Geschenk des Friedens beten. Lasst uns für unsere Mitbrüder, Laien und Jugendlichen beten, die in sehr schwierigen Situationen weiterhin hoffen und beten, dass Frieden einkehrt. Ihr Beispiel, ihre Hingabe und ihre Zugehörigkeit zum Charisma Don Boscos sind für uns ein starkes Zeugnis. Sie sind – zusammen mit vielen geweihten Personen, Priestern und engagierten Laien – die modernen Märtyrer, Zeugen der Erziehung und Evangelisierung, die trotz allem wie wahre Hirten und Diener der evangelischen Nächstenliebe weiterhin lieben, glauben und auf eine bessere Zukunft hoffen.
            Wir alle nehmen diesen Ruf zur Solidarität mit ganzem Herzen an. Danke.

Prot. 25/0243 Rom, 24. Juni 2025
Don Fabio Attard,
Generaloberer

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Der Ehrwürdige Pater Carlo Crespi – „Zeuge und Pilger der Hoffnung“

Pater Carlo Crespi, Salesianer-Missionar in Ecuador, widmete sein Leben dem Glauben und der Hoffnung. In den letzten Jahren tröstete er im Maria-Hilf-Heiligtum die Gläubigen und verbreitete auch in Krisenzeiten Optimismus. Seine beispielhafte Ausübung der theologischen Tugenden, die durch das Zeugnis derer, die ihn kannten, hervorgehoben wurde, drückte sich auch in seinem Engagement für Bildung aus: Durch die Gründung von Schulen und Instituten bot er jungen Menschen neue Perspektiven. Sein Beispiel für Widerstandsfähigkeit und Hingabe erleuchtet weiterhin den spirituellen und menschlichen Weg der Gemeinschaft. Sein Erbe lebt weiter und inspiriert Generationen von Gläubigen.

            In den letzten Jahren seines Lebens rückte Pater Carlo Crespi (Legnano, 29. Mai 1891 – Cuenca, 30. April 1982), Salesianer-Missionar in Ecuador, die akademischen Sehnsüchte seiner Jugend allmählich in den Hintergrund, umgab sich mit dem Wesentlichen und sein spirituelles Wachstum schien unaufhaltsam. Man sah ihn im Maria-Hilf-Heiligtum, wo er die Verehrung der Jungfrau verbreitete, endlose Reihen von Gläubigen beichtete und beriet, wobei ihm weder Uhrzeiten noch Mahlzeiten noch Schlaf wichtig waren. So wie er es sein Leben lang beispielhaft getan hatte, richtete er seinen Blick fest auf die ewigen Güter, die nun zum Greifen nahe schienen.
            Er hatte jene eschatologische Hoffnung, die mit den Erwartungen des Menschen im Leben und über den Tod hinaus verbunden ist und die Weltanschauung sowie das tägliche Verhalten maßgeblich beeinflusst. Nach dem heiligen Paulus ist die Hoffnung eine unverzichtbare Zutat für ein Leben, das man hingibt, das wächst, indem man mit anderen zusammenarbeitet und die eigene Freiheit entwickelt. Die Zukunft wird so zu einer gemeinsamen Aufgabe, die uns als Menschen wachsen lässt. Seine Anwesenheit lädt uns ein, mit einem Gefühl des Vertrauens, des Unternehmungsgeistes und der Verbundenheit mit anderen in die Zukunft zu blicken.
            Das war die Hoffnung des Ehrwürdigen Pater Crespi! Eine große Tugend, die wie die Arme eines Jochs den Glauben und die Nächstenliebe trägt; wie der Querbalken des Kreuzes ist sie Thron des Heils, Stütze der heilsamen Schlange, die Mose in der Wüste erhoben hat; Brücke der Seele, um im Licht emporzusteigen.
            Das außergewöhnliche Niveau, das Pater Crespi in der Ausübung aller Tugenden erreicht hat, wurde von den Zeugen, die im Laufe der diözesanen Untersuchung der Seligsprechung gehört wurden, einhellig hervorgehoben, geht aber auch aus der aufmerksamen Analyse der Dokumente und der biografischen Ereignisse von Pater Carlo Crespi hervor. Die Ausübung der christlichen Tugenden durch ihn war, nach Aussage derer, die ihn kannten, nicht nur außergewöhnlich, sondern auch beständig im Laufe seines langen Lebens. Die Menschen folgten ihm treu, weil in seinem Alltag fast selbstverständlich die Ausübung der theologischen Tugenden zum Ausdruck kam, unter denen die Hoffnung in den vielen schwierigen Momenten besonders hervorstach. Er säte Hoffnung in die Herzen der Menschen und lebte diese Tugend in höchstem Maße.
            Als die Schule „Cornelio Merchan“ durch ein Feuer zerstört wurde, zeigte er gegenüber den weinenden Menschen, die sich vor den rauchenden Ruinen versammelt hatten, selbst weinend eine beständige und ungewöhnliche Hoffnung und ermutigte alle: „Pachilla gibt es nicht mehr, aber wir werden eine bessere bauen und die Kinder werden glücklicher und zufriedener sein“. Von seinen Lippen kam nie ein Wort der Bitterkeit oder des Schmerzes über das, was verloren gegangen war.
            In der Schule Don Boscos und Mama Margareta hat er die Hoffnung in Fülle gelebt und bezeugt, denn im Vertrauen auf den Herrn und in der Hoffnung auf die göttliche Vorsehung hat er große Werke und Dienste ohne Budget verwirklicht, auch wenn es ihm nie an Geld mangelte. Er hatte keine Zeit, sich aufzuregen oder zu verzweifeln, seine positive Einstellung gab anderen Vertrauen und Hoffnung.
            Don Carlo wurde oft als ein Mann mit einem Herzen voller Optimismus und Hoffnung angesichts des großen Leidens des Lebens beschrieben, weil er dazu neigte, die menschlichen Ereignisse, auch die schwierigsten, zu relativieren; inmitten seiner Leute war er Zeuge und Pilger der Hoffnung auf dem Weg des Lebens!
            Sehr erbaulich, um zu verstehen, auf welche Weise und in welchen Bereichen des Lebens des Ehrwürdigen die Tugend der Hoffnung konkreten Ausdruck fand, ist auch die Erzählung, die Pater Carlo Crespi selbst in einem Brief aus Cuenca im Jahr 1925 an den Generaloberen Don Filippo Rinaldi macht. Darin berichtet er auf dessen eindringliche Bitte hin von einem Ereignis, das er selbst erlebt hat, als er eine Kivara-Frau über den frühen Verlust ihres Sohnes tröstete und ihr die frohe Botschaft vom ewigen Leben verkündete: „Gerührt bis zu Tränen näherte ich mich der verehrungswürdigen Tochter des Waldes mit den im Wind wehenden Haaren: Ich versicherte ihr, dass ihr Sohn gut gestorben sei, dass er vor seinem Tod nur den Namen seiner fernen Mutter auf den Lippen gehabt habe und dass er in einem eigens angefertigten Sarg beerdigt worden sei, da seine Seele sicherlich vom großen Gott im Paradies aufgenommen worden sei […]. So konnte ich ruhig ein paar Worte wechseln und in dieses gebrochene Herz den lieblichen Balsam des christlichen Glaubens und der Hoffnung träufeln“.
            Die Ausübung der Tugend der Hoffnung wuchs parallel zur Ausübung der anderen christlichen Tugenden und förderte diese: Er war ein Mensch reich an Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe.
            Als sich die sozioökonomische Situation in Cuenca im 20. Jahrhundert deutlich verschlechterte und wichtige Auswirkungen auf das Leben der Bevölkerung hatte, erkannte er, dass er, indem er die Jugendlichen in menschlicher, kultureller und spiritueller Hinsicht ausbildete, in ihnen die Hoffnung auf ein besseres Leben und eine bessere Zukunft säen und so dazu beitragen würde, das Schicksal der gesamten Gesellschaft zu verändern.
            Pater Crespi ergriff daher zahlreiche Initiativen zugunsten der Jugend von Cuenca, angefangen bei der schulischen Bildung. Die Salesianische Volksschule „Cornelio Merchán“; das Orientalistische Normalkolleg für Salesianerlehrer; die Gründung von Kunst- und Handwerksschulen – die später zum „Técnico Salesiano“ und zum Höheren Technologischen Institut wurden und in der Polytechnischen Universität der Salesianer gipfelten – bestätigen den Wunsch des Dieners Gottes, der Bevölkerung von Cuenca bessere und zahlreichere Perspektiven für ein spirituelles, menschliches und berufliches Wachstum zu bieten. Die Jugendlichen und die Armen, die vor allem als Kinder Gottes betrachtet wurden, die zur ewigen Glückseligkeit bestimmt sind, wurden daher von Pater Crespi durch eine menschliche und soziale Förderung erreicht, die in eine umfassendere Dynamik münden konnte, nämlich die des Heils.
            All dies wurde von ihm mit wenigen wirtschaftlichen Mitteln, aber mit reichlich Hoffnung auf die Zukunft der Jugendlichen verwirklicht. Er arbeitete aktiv, ohne das endgültige Ziel seiner Mission aus den Augen zu verlieren: das Erreichen des ewigen Lebens. Genau in diesem Sinne verstand Pater Carlo Crespi die theologische Tugend der Hoffnung, und durch diese Perspektive ging sein gesamtes Priestertum.
            Die Bekräftigung des ewigen Lebens war zweifellos eines der zentralen Themen, die in den Schriften von Pater Carlo Crespi behandelt wurden. Diese Tatsache erlaubt es uns, die offensichtliche Bedeutung zu erkennen, die er der Tugend der Hoffnung beimaß. Diese Tatsache zeigt deutlich, wie die Ausübung dieser Tugend den irdischen Weg des Dieners Gottes ständig durchdrang.
            Nicht einmal die Krankheit konnte die unerschöpfliche Hoffnung auslöschen, die Pater Crespi immer beseelte.
            Kurz vor dem Ende seines irdischen Lebens bat Don Carlo darum, ihm ein Kruzifix in die Hände zu geben. Er starb am 30. April 1982 um 17.30 Uhr in der Klinik Santa Inés in Cuenca an einer Bronchopneumonie und einem Herzinfarkt.
            Der persönliche Arzt des Ehrwürdigen Dieners Gottes war 25 Jahre lang und bis zu seinem Tod direkter Zeuge der Gelassenheit und des Bewusstseins, mit denen Pater Crespi, der immer mit dem Blick zum Himmel gelebt hatte, die lang erwartete Begegnung mit Jesus erlebte.
            Im Prozess sagte er aus: „Für mich ist ein besonderes Zeichen gerade diese Haltung, mit uns in einem einfach menschlichen Akt kommuniziert zu haben, lachend und scherzend, und als er sah, dass sich die Tore der Ewigkeit geöffnet hatten und vielleicht die Jungfrau auf ihn wartete, brachte er uns zum Schweigen und ließ uns alle beten“.

Carlo Riganti
Präsident der Vereinigung Carlo Crespi




Salesianer in der Ukraine (Video)

Die salesianische Visitatorie Maria, Hilfe der Christen, des byzantinischen Ritus (UKR) hat ihren erzieherisch-pastoralen Auftrag seit Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 neu gestaltet. Zwischen Fliegeralarm, improvisierten Schutzräumen und Schulen in Kellergeschossen sind die Salesianer zu konkreter Nähe geworden: Sie nehmen Binnenvertriebene auf, verteilen Hilfsgüter, begleiten Soldaten und Zivilisten geistlich, wandeln ein Haus in ein Aufnahmezentrum um und betreuen das modulare Camp „Mariapolis“, wo sie täglich tausend Mahlzeiten servieren und Oratorium und Sport organisieren, sogar die erste ukrainische Fußballmannschaft für Amputierte. Das persönliche Zeugnis eines Mitbruders offenbart Wunden, Hoffnungen und Gebete derer, die alles verloren haben, aber weiterhin daran glauben, dass nach diesem langen nationalen Kreuzweg für die Ukraine das Ostern des Friedens anbrechen wird.

Die Pastoral der Visitatorie Maria, Hilfe der Christen, des byzantinischen Ritus (UKR) während des Krieges
Unsere Pastoral musste sich mit Kriegsbeginn ändern. Unsere erzieherisch-pastoralen Aktivitäten mussten sich an eine völlig andere Realität anpassen, die oft vom unaufhörlichen Heulen der Sirenen geprägt ist, die die Gefahr von Raketenangriffen und Bombardierungen ankündigen. Jedes Mal, wenn Alarm ausgelöst wird, sind wir gezwungen, die Aktivitäten zu unterbrechen und mit den Kindern und Jugendlichen in die unterirdischen Schutzräume oder Bunker hinabzusteigen. In einigen Schulen findet der Unterricht direkt in den Kellergeschossen statt, um den Schülern größere Sicherheit zu gewährleisten.

Von Anfang an haben wir uns unverzüglich daran gemacht, der leidenden Bevölkerung zu helfen und beizustehen. Wir haben unsere Häuser geöffnet, um Binnenvertriebene aufzunehmen, wir haben die Sammlung und Verteilung von humanitärer Hilfe organisiert: Wir bereiten mit unseren Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Tausende von Paketen mit Lebensmitteln, Kleidung und allem Notwendigen vor, um sie an bedürftige Menschen in den Gebieten nahe den Kampfhandlungen oder in den Kampfgebieten selbst zu schicken. Darüber hinaus sind einige unserer salesianischen Mitbrüder als Kapläne in den Kampfgebieten tätig. Dort leisten sie jungen Soldaten geistlichen Beistand, bringen aber auch humanitäre Hilfe zu den Menschen, die in den ständig bombardierten Dörfern geblieben sind, und helfen einigen von ihnen, an einen sichereren Ort umzuziehen. Ein Mitbruder, ein Diakon, der in den Schützengräben war, hat seine Gesundheit aufgerieben und einen Knöchel verloren. Als ich vor einigen Jahren im italienischsprachigen Salesianischen Bulletin einen Artikel las, in dem von Salesianern in den Schützengräben im Ersten oder Zweiten Weltkrieg die Rede war, dachte ich nicht, dass dies in dieser modernen Zeit in meinem Land wahr werden würde. Mich haben einmal die Worte eines sehr jungen ukrainischen Soldaten beeindruckt, der einen Historiker und bedeutenden Offizier, Verteidiger und Kämpfer für die Unabhängigkeit unseres Volkes zitierte: „Wir kämpfen zur Verteidigung unserer Unabhängigkeit nicht, weil wir die hassen, die vor uns stehen, sondern weil wir die lieben, die hinter uns stehen.“

In dieser Zeit haben wir auch eines unserer Salesianerhäuser in ein Aufnahmezentrum für Binnenvertriebene umgewandelt.

Um die körperliche, geistige, psychologische und soziale Rehabilitation von jungen Menschen zu unterstützen, die im Krieg Gliedmaßen verloren haben, haben wir eine Fußballmannschaft für Amputierte gegründet, die erste ihrer Art in der Ukraine.
Seit Beginn der Invasion im Jahr 2022 haben wir der Stadtverwaltung von Lwiw ein Grundstück von uns zur Verfügung gestellt, das für den Bau einer salesianischen Schule vorgesehen war, um ein modulares Camp für Binnenvertriebene zu errichten: „Mariapolis“, wo wir Salesianer in Zusammenarbeit mit dem Zentrum der Sozialabteilung der Stadtverwaltung tätig sind. Wir leisten unterstützende Hilfe und geistliche Begleitung und gestalten das Umfeld einladender. Unterstützt durch die Hilfe unserer Kongregation, verschiedener Organisationen wie VIS und Missioni Don Bosco, der verschiedenen Missionsprokuren und anderer wohltätiger Stiftungen sowie staatlicher Stellen anderer Länder konnten wir die Küche des Camps mit dem entsprechenden Personal organisieren, was es uns ermöglicht, täglich etwa 1000 Menschen ein Mittagessen anzubieten. Dank ihrer Hilfe können wir außerdem verschiedene Aktivitäten im salesianischen Stil für die 240 Kinder und Jugendlichen organisieren, die sich im Camp aufhalten.

Eine kleine Erfahrung und ein bescheidenes persönliches Zeugnis
Ich möchte hier meine kleine Erfahrung und mein Zeugnis teilen… Ich danke dem Herrn wirklich, dass er mich durch meinen Provinzial zu diesem besonderen Dienst berufen hat. Seit drei Jahren arbeite ich in dem Camp, das etwa 1.000 Binnenvertriebene beherbergt. Von Anfang an bin ich an der Seite von Menschen, die von einem Moment auf den anderen alles verloren haben, außer ihrer Würde. Ihre Häuser sind zerstört und geplündert, die Ersparnisse und Güter, die sie über Jahre mühsam angespart hatten, sind verschwunden. Viele haben viel mehr und Wertvolleres verloren: ihre Lieben, die vor ihren Augen durch Raketen oder Minen getötet wurden. Einige der Menschen im Camp mussten monatelang in den Kellern eingestürzter Gebäude leben, sich von dem Wenigen ernährend, was sie fanden, auch wenn es abgelaufen war. Sie tranken das Wasser aus den Heizkörpern und kochten Kartoffelschalen, um sich zu ernähren. Dann, bei der ersten Gelegenheit, sind sie geflohen oder wurden evakuiert, ohne zu wissen, wohin, ohne Gewissheit darüber, was sie erwartete. Einige haben außerdem gesehen, wie ihre Städte, wie Mariupol, dem Erdboden gleichgemacht wurden. Tatsächlich haben wir Salesianer das Camp für die Vertriebenen zu Ehren dieser wunderschönen Stadt Mariens „Mariapolis“ genannt und diesen Ort und seine Bewohner der Jungfrau Maria anvertraut. Und sie steht wie eine Mutter jedem Einzelnen in diesen Prüfungszeiten bei. Im Camp habe ich eine ihr geweihte Kapelle eingerichtet, in der sich eine Ikone befindet, die von einer Frau aus dem Camp gemalt wurde, die aus der geschundenen Stadt Charkiw stammt. Die Kapelle ist für alle Bewohner, unabhängig davon, welchem christlichen Bekenntnis sie angehören, zu einem Ort der Begegnung mit Gott und mit sich selbst geworden.

Bei ihnen sein, sie lieben, sie aufnehmen, ihnen zuhören, sie trösten, sie ermutigen, für sie und mit ihnen beten und sie unterstützen, wo ich kann – das sind die Momente, die Teil meines Dienstes sind, der inzwischen mein Leben in dieser Zeit geworden ist. Es ist eine wahre Schule des Lebens, der Spiritualität, in der ich sehr viel lerne, indem ich an ihrer Seite ihr Leiden miterlebe. Fast alle hoffen, dass der Krieg bald endet und Frieden einkehrt, damit sie nach Hause zurückkehren können. Aber für viele ist dieser Traum inzwischen unerfüllbar: Ihre Häuser existieren nicht mehr. So versuche ich, wie ich kann, ihnen einen Anker der Hoffnung zu bieten, indem ich ihnen helfe, dem zu begegnen, der niemanden verlässt, der in den Leiden und Schwierigkeiten des Lebens nahe ist.

Manchmal bitten sie mich, sie auf die Versöhnung vorzubereiten: mit Gott, mit sich selbst, mit der harten Realität, die sie zu leben gezwungen sind. Andere Male helfe ich ihnen bei den konkretesten Bedürfnissen: Medikamente, Kleidung, Windeln, Krankenhausbesuche. Ich erledige auch Verwaltungsarbeit zusammen mit meinen drei Laienkollegen. Jeden Tag um 17:00 Uhr beten wir für den Frieden, und eine kleine Gruppe hat gelernt, den Rosenkranz zu beten und tut dies täglich.

Als Salesianer versuche ich, aufmerksam für die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu sein: Von Anfang an habe ich mit Hilfe von Animatoren ein Oratorium innerhalb des Camps geschaffen. Dazu kommen Aktivitäten, Ausflüge, Zeltlager in den Bergen während des Sommers. Eine der Aufgaben, die ich wahrnehme, ist außerdem die Betreuung der Mensa, um sicherzustellen, dass keiner der Bewohner des Camps ohne eine warme Mahlzeit bleibt.

Unter den Bewohnern des Camps ist der kleine Maksym, der mitten in der Nacht aufwacht und sich vor jedem lauten Geräusch fürchtet. Maria, eine Mutter, die alles verloren hat, auch ihren Mann, und jeden Tag ihre Kinder anlächelt, um sie ihren Schmerz nicht spüren zu lassen. Dann ist da Petro, 25 Jahre alt, der mit seiner Freundin zu Hause war, als eine russische Drohne eine Bombe abwarf. Die Explosion amputierte ihm beide Beine, während seine Freundin kurz darauf starb. Petro lag die ganze Nacht im Sterben, bis Soldaten ihn am Morgen fanden und in Sicherheit brachten. Der Krankenwagen konnte sich wegen der Kämpfe nicht nähern.
Inmitten so viel Leids setze ich mein Apostolat mit der Hilfe des Herrn und der Unterstützung meiner Mitbrüder fort.

Wir Salesianer des byzantinischen Ritus teilen zusammen mit unseren 13 Mitbrüdern des lateinischen Ritus, die in der Ukraine präsent sind – größtenteils polnischer Herkunft und zur salesianischen Provinz Krakau (PLS) gehörend – zutiefst den Schmerz und das Leid des ukrainischen Volkes. Als Söhne Don Boscos setzen wir unseren erzieherisch-pastoralen Auftrag mit Glauben und Hoffnung fort, indem wir uns täglich an die schwierigen Bedingungen anpassen, die der Krieg auferlegt.

Wir stehen den Jugendlichen, den Familien und all denen bei, die leiden und Hilfe brauchen. Wir möchten sichtbare Zeichen der Liebe Gottes sein, damit das Leben, die Hoffnung und die Freude der jungen Menschen niemals von Gewalt und Schmerz erstickt werden.

In diesem gemeinsamen Zeugnis bekräftigen wir die Lebendigkeit unseres salesianischen Charismas, das auch auf die dramatischsten Herausforderungen der Geschichte zu antworten weiß. Unsere beiden Besonderheiten, die des byzantinischen und die des lateinischen Ritus, machen jene unauflösliche Einheit des Salesianischen Charismas sichtbar, wie es die Salesianischen Konstitutionen in Artikel 100 bekräftigen: „Das Charisma des Gründers ist Prinzip der Einheit der Kongregation und aufgrund seiner Fruchtbarkeit Ursprung der verschiedenen Weisen, die eine salesianische Berufung zu leben.“

Wir glauben, dass Schmerz und Leid nicht das letzte Wort haben und dass im Glauben jedes Kreuz bereits den Samen der Auferstehung enthält. Nach dieser langen Karwoche wird für die Ukraine unausweichlich die Auferstehung kommen: Es wird der wahre und gerechte FRIEDEN kommen.

Einige Informationen
Einige Mitbrüder des Generalkapitels baten um Informationen über den Krieg in der Ukraine. Erlauben Sie mir, einige Dinge schlaglichtartig zu beleuchten. Eine Klarstellung: Der Krieg in der Ukraine kann nicht als ethnischer Konflikt oder territorialer Streit zwischen zwei Völkern mit gegensätzlichen Ansprüchen oder Rechten auf ein bestimmtes Gebiet ausgelegt werden. Es handelt sich nicht um einen Streit zwischen zwei Parteien, die um ein Stück Land kämpfen. Es ist also kein Kampf unter Gleichen. Was in der Ukraine geschieht, ist eine Invasion, eine einseitige Aggression. Hier geht es darum, dass ein Volk ein anderes unrechtmäßig angegriffen hat. Eine Nation, die unbegründete Motive erfand, sich ein angebliches Recht anmaßte, gegen die internationale Ordnung und Gesetze verstieß, beschloss, einen anderen Staat anzugreifen, dessen Souveränität und territoriale Unversehrtheit, dessen Recht, über sein Schicksal und die Richtung seiner Entwicklung zu entscheiden, zu verletzen, indem sie Teile seines Gebiets besetzte und annektierte. Dabei wurden Städte und Dörfer zerstört, viele davon dem Erdboden gleichgemacht, und Tausende Zivilisten getötet. Hier gibt es einen Angreifer und einen Angegriffenen: Genau das ist das Besondere und das Schreckliche an diesem Krieg.
Und ausgehend von dieser Voraussetzung sollte auch der Frieden konzipiert werden, den wir erwarten. Ein Frieden, der nach Gerechtigkeit schmeckt und auf Wahrheit basiert, nicht vorübergehend, nicht opportunistisch, kein Frieden, der auf versteckten und kommerziellen Vorteilen beruht, um zu vermeiden, Präzedenzfälle für autokratische Regime in der Welt zu schaffen, die eines Tages entscheiden könnten, andere Länder zu überfallen, einen Teil eines nahen oder fernen Landes zu besetzen oder zu annektieren, einfach weil sie es wünschen oder weil es ihnen so gefällt, oder weil sie mächtiger sind.
Eine weitere Absurdität dieses grundlosen und nicht erklärten Krieges ist, dass der Angreifer dem Opfer das Recht verbietet, sich zu verteidigen, versucht, all jene einzuschüchtern und zu bedrohen – in diesem Fall andere Länder –, die sich auf die Seite der Wehrlosen stellen und beginnen, dem ungerecht angegriffenen Opfer zu helfen, sich zu verteidigen und Widerstand zu leisten.

Einige traurige Statistiken
Seit Beginn der Invasion 2022 bis heute (08.04.2025) haben die Vereinten Nationen Daten über 12.654 Tote und 29.392 Verletzte unter der ZIVILBEVÖLKERUNG in der Ukraine gemeldet und bestätigt.

Nach den neuesten verfügbaren und von UNICEF überprüften Informationen wurden seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine ab 2022 mindestens 2.406 KINDER getötet oder verletzt. Die kindlichen Opfer umfassen 659 GETÖTETE KINDER und 1.747 VERLETZTE – das sind mindestens 16 getötete oder verletzte Kinder pro Woche. Millionen von Kindern haben weiterhin durch die andauernden Angriffe oder durch die Notwendigkeit, an andere Orte und in andere Länder zu fliehen und evakuiert zu werden, erschütterte Leben. Die Kinder im Donbas leiden bereits seit 11 Jahren unter dem Krieg.
Russland hat zusammen mit dem Plan zur Invasion der Ukraine auch ein Programm zur Zwangsumsiedlung ukrainischer Kinder gestartet. Die neuesten Daten sprechen von 20.000 Kindern, die aus ihren Häusern geholt wurden, monatelang festgehalten und vor der Zwangsadoption durch intensive Propaganda einer Zwangsrussifizierung unterzogen wurden.

don Andrii Platosh, sdb






Don Bosco International

Don Bosco International (DBI) ist eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Brüssel, die die Salesianer Don Boscos bei den Institutionen der Europäischen Union vertritt, mit dem Schwerpunkt auf dem Schutz der Rechte von Kindern, der Entwicklung von Jugendlichen und der Bildung. DBI wurde 2014 gegründet und arbeitet mit verschiedenen europäischen Partnern zusammen, um inklusive Sozial- und Bildungspolitiken zu fördern und dabei besonders auf schutzbedürftige Personen zu achten. Die Organisation fördert die Beteiligung von Jugendlichen an der Gestaltung von Politik, wobei sie die Bedeutung der nichtformalen Bildung hervorhebt. Durch Networking und Interessenvertretung zielt DBI darauf ab, Synergien mit den europäischen Institutionen, den Organisationen der Zivilgesellschaft und den salesianischen Netzwerken auf globaler Ebene zu schaffen. Die Leitwerte sind Solidarität, die ganzheitliche Bildung junger Menschen und der interkulturelle Dialog. DBI organisiert Seminare, Konferenzen und europäische Projekte, die darauf abzielen, eine stärkere Präsenz junger Menschen in Entscheidungsprozessen zu gewährleisten und ein integratives Umfeld zu fördern, das sie auf ihrem Weg des Wachstums, der Autonomie und der spirituellen Entwicklung durch kulturellen und bildungsbezogenen Austausch unterstützt. Die Exekutivsekretärin, Sara Sechi, erklärt uns die Tätigkeit dieser Institution.


Advocacy als Akt der Verantwortung für und mit unseren Jugendlichen
Don Bosco International (DBI) ist die Organisation, die die institutionelle Vertretung der Salesianer Don Boscos bei den europäischen Institutionen und den Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich um sie herum gruppieren, wahrnimmt. Die Mission von DBI konzentriert sich auf Advocacy, was mit „politische Einflussnahme“ übersetzt werden kann, also alle Aktionen, die darauf abzielen, einen Entscheidungs- und Gesetzgebungsprozess zu beeinflussen, in unserem Fall den europäischen. Das Büro von DBI befindet sich in Brüssel und wird von der salesianischen Gemeinschaft von Woluwe-Saint-Lambert (Provinz FRB) beherbergt. Die Arbeit in der europäischen Hauptstadt ist dynamisch und anregend, aber die Nähe der Gemeinschaft ermöglicht es uns, das salesianische Charisma in unserer Mission lebendig zu halten und zu vermeiden, in der so genannten „europäischen Blase“ gefangen zu bleiben, jener Welt der Beziehungen und „privilegierten“ Dynamiken, die oft weit von unserer Realität entfernt sind.
Die Tätigkeit von DBI folgt zwei Richtungen: Einerseits die Annäherung der salesianischen Bildungs- und Pastoralmission an die Institutionen durch den Austausch von bewährten Verfahren, Anliegen der Jugendlichen, Projekten und entsprechenden Ergebnissen, wodurch Räume für Dialog und Beteiligung für diejenigen geschaffen werden, die sie traditionell nicht hätten; andererseits die Einbringung der europäischen Dimension in die Kongregation durch die Beobachtung und Information über laufende Prozesse und neue Initiativen, die Erleichterung neuer Kontakte mit institutionellen Vertretern, NGOs und Glaubensgemeinschaften, die neue Kooperationen ermöglichen können.
Eine Frage, die sich oft spontan stellt, ist, wie DBI konkret eine politische Einflussnahme erreichen kann. Bei Advocacy-Aktionen ist die Vernetzung mit anderen Organisationen oder Einrichtungen, die Prinzipien, Werte und Ziele teilen, von grundlegender Bedeutung. In diesem Zusammenhang gewährleistet DBI eine aktive Präsenz in formellen und informellen Allianzen von NGOs oder konfessionellen Akteuren, die gemeinsam an Themen arbeiten, die der Mission Don Boscos am Herzen liegen: die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, die Verteidigung der Rechte junger Menschen, insbesondere derer in prekären Situationen, und die ganzheitliche menschliche Entwicklung. Jedes Mal, wenn eine salesianische Delegation Brüssel besucht, erleichtern wir für sie die Treffen mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments, Beamten der Kommission, diplomatischen Vertretungen, einschließlich der Apostolischen Nuntiatur bei der Europäischen Union, und anderen Interessenträgern. Oft gelingt es uns, die Gruppen von Jugendlichen und Schülern der salesianischen Schulen zu treffen, die die Stadt besuchen, und für sie einen Moment des Dialogs mit anderen Jugendorganisationen zu organisieren.
DBI ist ein Dienst, den die Kongregation anbietet, um ihre Werke sichtbar zu machen und die Stimme derer, die sonst nicht gehört würden, in die institutionellen Foren zu tragen. Die Salesianische Kongregation verfügt über ein noch nicht vollständig ausgeschöpftes Advocacy-Potenzial. Die Präsenz in 137 Ländern zum Schutz junger Menschen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, stellt ein Bildungs- und Sozialnetzwerk dar, auf das sich nur wenige Organisationen verlassen können; es fällt jedoch immer noch schwer, die guten Ergebnisse strategisch an den Entscheidungstischen vorzustellen, wo Politik und Investitionen festgelegt werden, insbesondere auf internationaler Ebene. Aus diesem Grund ist die Gewährleistung eines ständigen Dialogs mit den Institutionen gleichzeitig eine Chance und ein Akt der Verantwortung. Eine Chance, weil die Sichtbarkeit langfristig Kontakte, neue Partnerschaften, Projektfinanzierungen und die Nachhaltigkeit der Werke erleichtert. Eine Verantwortung, weil wir angesichts der Schwierigkeiten, mit denen unsere Jungen und Mädchen in der heutigen Welt konfrontiert sind, nicht schweigen können, sondern die politische Einflussnahme das aktive Zeugnis jenes bürgerlichen Engagements ist, das wir oft versuchen, in den Jugendlichen zu wecken.
Indem er Rechte und Würde für die Jungen gewährleistete, war Don Bosco der erste Akteur der politischen Einflussnahme der Kongregation, zum Beispiel durch die Unterzeichnung des ersten italienischen Lehrvertrags. Advocacy ist ein wesentlicher Bestandteil der salesianischen Mission. Den Salesianern mangelt es weder an Erfahrung noch an Erfolgsgeschichten noch an konkreten und innovativen Alternativen zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen, sondern oft an einem Zusammenhalt, der eine abgestimmte Netzwerkarbeit und eine klare und gemeinsame Kommunikation ermöglicht. Indem wir den authentischen Zeugnissen der Jugendlichen eine Stimme geben, können wir Herausforderungen in Chancen verwandeln und eine nachhaltige Wirkung in der Gesellschaft erzielen, die Hoffnung für die Zukunft gibt.

Sara Sechi
Don Bosco International – DBI, Brüssel

Sara Sechi, Exekutivsekretärin von DBI, ist seit zweieinhalb Jahren in Brüssel. Sie ist ein Kind der Erasmus+-Generation, die ihr zusammen mit anderen europäischen Programmen Lebenserfahrungen und Bildung ermöglicht hat, die ihr sonst verwehrt geblieben wären. Sie ist Don Bosco und der Salesianischen Kongregation sehr dankbar, wo sie Leistungsbereitschaft, Wachstum und eine zweite Familie gefunden hat. Und wir wünschen ihr eine gute und erfolgreiche Arbeit für die Sache der Jugendlichen.




Soziale Eingliederung nach Don Bosco

Don Boscos weitsichtiger Vorschlag für die „unbegleiteten Minderjährigen“ von Rom.

Die Geschichte der Herz-Jesu-Kirche in Rom, die heute eine Basilika ist, die von Menschen, die durch den angrenzenden Bahnhof Termini eilen, häufig besucht wird, ist ziemlich bekannt. Eine Geschichte voller Probleme und Schwierigkeiten aller Art für Don Bosco während des Baus der Kirche (1880-1887), aber auch eine Quelle der Freude und Zufriedenheit nach ihrer Fertigstellung (1887). Weniger bekannt ist jedoch die Entstehungsgeschichte des „Hauses der Nächstenliebe und der Wohltätigkeit, das mindestens 500 Jugendliche beherbergen kann“, das Don Bosco neben der Kirche bauen wollte. Ein Werk, eine hochaktuelle Überlegung… von vor 140 Jahren! Don Bosco selbst hat es uns in der Januarausgabe 1884 des Salesianischen Bulletins vorgestellt: „Heute gibt es Hunderte und Tausende von armen Kindern, die auf den Straßen und Plätzen Roms umherirren und den Glauben und die guten Sitten gefährden. Wie er bereits bei anderen Gelegenheiten hervorgehoben hat, kommen viele junge Menschen allein oder mit ihren Familien in diese Stadt, nicht nur aus verschiedenen Teilen Italiens, sondern auch aus anderen Nationen, in der Hoffnung, Arbeit und Geld zu finden; aber in ihrer Erwartung enttäuscht, stürzen sie bald ins Elend und in die Gefahr, Böses zu tun und folglich in die Gefängnisse gebracht zu werden“.
Es war nicht schwer, die Lage der Jugendlichen in der „ewigen Stadt“ zu analysieren: Die besorgniserregende Situation der „Straßenjugendlichen“, ob Italiener oder nicht, war für alle sichtbar, für die zivilen und kirchlichen Behörden, für die römischen Bürger und die vielen „buzzurri“ (Flegel) und Ausländer, die in die Stadt gekommen waren, nachdem sie zur Hauptstadt des Königreichs Italien erklärt worden war (1871). Die Schwierigkeit lag in der vorzuschlagenden Lösung und in der Fähigkeit, sie umzusetzen, sobald sie gefunden war.
Don Bosco, der aufgrund seiner piemontesischen Herkunft in der Stadt nicht immer sehr beliebt war, schlug den Mitarbeitern seine Lösung vor: „Das Ziel des Hospizes vom Heiligsten Herzen Jesu wäre es, arme und verlassene Jugendliche aus jeder Stadt Italiens oder jedem anderen Land der Welt aufzunehmen, sie in Wissenschaft und Religion zu unterrichten, sie in einer Kunst oder einem Handwerk zu unterrichten und sie so aus der Gefängniszelle herauszuholen, um sie ihren Familien und der zivilen Gesellschaft als gute Christen und ehrliche Bürger zurückzugeben, die in der Lage sind, durch ihre eigene Arbeit einen ehrenvollen Lebensunterhalt zu verdienen“.

Seiner Zeit voraus
Aufnahme, Bildung, Berufsausbildung, Integration und soziale Eingliederung: Ist dies nicht das vorrangige Ziel aller jugendpolitischen Maßnahmen zugunsten von Einwanderern heute? Don Bosco hatte diesbezügliche Erfahrungen auf seiner Seite: 30 Jahre lang nahmen sie in Valdocco Jugendliche aus verschiedenen Teilen Italiens auf, einige Jahre lang gab es in den Salesianer-Häusern in Frankreich Kinder italienischer und anderer Einwanderer, seit 1875 kümmerten sich die Salesianer in Buenos Aires um die Seelsorge bei italienischen Einwanderern aus verschiedenen Regionen Italiens (Jahrzehnte später würden sie sich auch um Jorge Mario Bergoglio kümmern, den späteren Papst Franziskus, den Sohn piemontesischer Einwanderer).

Die religiöse Dimension
Natürlich interessierte sich Don Bosco vor allem für das Seelenheil der jungen Menschen, was das Bekenntnis zum katholischen Glauben voraussetzte: „Extra ecclesia nulla salus“, wie man zu sagen pflegte. Und tatsächlich schrieb er: „Noch andere aus der Stadt und aus dem Ausland sind wegen ihrer Armut täglich der Gefahr ausgesetzt, den Protestanten in die Hände zu fallen, die sozusagen in die Stadt des Heiligen Petrus eingedrungen sind und vor allem armen und bedürftigen Jugendlichen eine Falle stellen und unter dem Deckmantel, sie mit Nahrung und Kleidung für ihren Körper zu versorgen, das Gift des Irrtums und des Unglaubens in ihren Seelen verbreiten“.
Das erklärt, warum Don Bosco in seinem Bildungsprojekt in Rom, wir würden sagen, in seinem „global compact on education“, den Glauben nicht vernachlässigt. Ein Weg der echten Integration in eine „neue“ Zivilgesellschaft kann die religiöse Dimension der Bevölkerung nicht ausschließen. Da kommt die päpstliche Unterstützung gerade recht: ein zusätzlicher Ansporn „für Menschen, die die Religion und die Gesellschaft lieben“: „Dieses Hospiz liegt dem Heiligen Vater Leo XIII. sehr am Herzen, der sich mit apostolischem Eifer für die Verbreitung des Glaubens und der guten Sitten in allen Teilen der Welt einsetzt und nichts unversucht lässt, um die Kinder zu unterstützen, die am meisten gefährdet sind. Dieses Hospiz sollte daher allen Menschen am Herzen liegen, die die Religion und die Gesellschaft lieben; besonders am Herzen liegen sollte es unseren Mitarbeitern, denen der Statthalter Jesu Christi in besonderer Weise die edle Aufgabe des Hospizes selbst und der angeschlossenen Kirche anvertraut hat.
In seinem Appell an die Großzügigkeit der Wohltäter für den Bau des Hospizes konnte Don Bosco schließlich nicht umhin, ausdrücklich auf das Heiligste Herz Jesu zu verweisen, dem die angrenzende Kirche geweiht ist: „Wir können auch sicher sein, dass dieses Hospiz dem Herzen Jesu wohlgefällig sein wird… In der nahgelegenen Kirche wird das göttliche Herz die Zuflucht der Erwachsenen sein, und im angrenzenden Hospiz wird es sich als liebender Freund, als zärtlicher Vater der Kinder zeigen. Er wird in Rom jeden Tag eine Gruppe von 500 Kindern haben, die ihn göttlich krönen, zu ihm beten, ihm Hosiannas singen und seinen heiligen Segen erbitten“.

Neue Zeiten, neue Randgebiete
Das Salesianer-Hospiz, das als Schule für Kunsthandwerk und als Oratorium am Rande der Stadt errichtet wurde – damals begann es auf der Piazza della Repubblica –, wurde später von der baulichen Expansion der Stadt selbst absorbiert. Die primitive Schule für arme Jungen und Waisenkinder wurde 1930 in ein neues Randgebiet verlegt und nach und nach durch verschiedene Schultypen (Grundschule, Mittelschule, Gymnasium, Lyzeum) ersetzt. Eine Zeit lang beherbergte sie auch Studenten der Salesianer, die die Gregorianische Universität und einige Fakultäten der Päpstlichen Universität der Salesianer besuchten. Es blieb immer eine Pfarrei und ein Oratorium sowie der Sitz der römischen Provinz. Lange Zeit beherbergte es einige nationale Büros und ist heute der Sitz der Salesianischen Kongregation: Einrichtungen, die die Salesianer-Häuser belebt haben, die meist am Rande von Hunderten von Städten oder in den „geografischen und existenziellen Randgebieten (Peripherien)“ der Welt entstanden und gewachsen sind, wie Papst Franziskus es ausdrückte. So wie die Herz-Jesu-Kirche in Rom, die noch immer ein kleines Zeichen des großen „Traums“ von Don Bosco bewahrt: Sie bietet Nicht-EU-Einwanderern erste Hilfe und versorgt mit der „Talentbank“ des Jugendzentrums die Obdachlosen am Bahnhof Termini mit Lebensmitteln, Kleidung und lebensnotwendigen Gütern.




Seliger Aloisius Variara: 150. Geburtstag

In diesem Jahr jährt sich der 150. Geburtstag des seligen Aloisius Variara, einer außergewöhnlichen Figur als Salesianer-Priester und -Missionar. Er wurde am 15. Januar 1875 in Viarigi, in der Provinz Asti, geboren und wuchs in einem Umfeld voller Glauben, Kultur und brüderlicher Liebe auf, das seinen Charakter prägte und ihn auf die außergewöhnliche Mission vorbereitete, die ihn dazu bringen würde, den Bedürftigsten in Kolumbien zu dienen.
Von seiner Kindheit im Monferrato, in einer Familie, die stark vom spirituellen Einfluss Don Boscos geprägt war, bis zu seiner missionarischen Berufung, die in Valdocco reifte, stellt das Leben des seligen Variara ein leuchtendes Beispiel für Hingabe an den Nächsten und Treue zu Gott dar. Lassen Sie uns die Höhepunkte seiner Kindheit und Ausbildung nachverfolgen und einen Blick auf das außergewöhnliche spirituelle und menschliche Erbe werfen, das er uns hinterlassen hat.

Von Viarigi nach Agua de Dios
Aloisius Variara wurde am 15. Januar 1875 in Viarigi, also vor 150 Jahren, in der Provinz Asti in einer streng christlichen Familie geboren. Sein Vater Pietro hatte Don Bosco 1856 gehört, als dieser ins Dorf kam, um eine Mission zu predigen. Als Aloisius geboren wurde, war sein Vater Pietro zweiundvierzig Jahre alt und hatte in zweiter Ehe Livia Bussa geheiratet. Pietro hatte das Diplom als Lehrer erworben, liebte Musik und Gesang und leitete die kirchlichen Feiern als Organist und als Leiter des von ihm gegründeten Chores. Er war eine sehr geschätzte und angesehene Person im Dorf Viarigi. Als Aloisius geboren wurde, war es ein strenger Winter, und aufgrund der Umstände der Geburt hielt es die Hebamme für klug, das Neugeborene zu taufen. Zwei Tage später wurden die Taufriten vollzogen.
Die Kindheit von Aloisius ist geprägt von den lokalen Traditionen und dem Familienleben, einem kulturellen und spirituellen Gefüge, das dazu beitrug, seinen Charakter zu prägen, wertvolle Inhalte für das Wachstum des kleinen Jungen zu vermitteln und seine zukünftige missionarische Berufung in Kolumbien zu gestalten.
Bedeutsam ist die Beziehung zwischen Aloisius und seinem Vater Pietro, seinem Ausbilder und Lehrer, der ihm den christlichen Sinn des Lebens, die ersten Grundlagen der Schule und die Liebe zur Musik und zum Gesang vermittelte: Aspekte, die, wie wir wissen, das Leben und die Mission von Aloisius Variara prägen werden. Der jüngere Bruder Celso sagt dazu: „Obwohl er nichts Außergewöhnliches offenbarte, war Aloisius in allen Äußerungen seines Lebens voller Güte und Liebe, sowohl zu den Eltern, insbesondere zur Mutter, als auch zu uns… Ich erinnere mich nicht, dass mein Bruder jemals unhöfliche oder weniger brüderliche Umgangsformen mit uns, seinen jüngeren Geschwistern, verwendet hätte. Er war ein treuer und frommer Besucher der Kirche und der Gottesdienste und verbrachte die restliche Zeit nicht damit, sich auf der Straße zu vergnügen, sondern zu Hause, wo er seine Schulbücher las und studierte und seiner Mutter Gesellschaft leistete“.
Es ist schön, auch die Beziehung des kleinen Aloisius zu seiner älteren Schwester Giovanna, der Tochter aus der ersten Ehe und Taufpatin bei seiner Taufe, zu erwähnen. Obwohl sie jung heiratete, hielt Giovanna immer eine besondere Verbindung zu dem kleinen Aloisius aufrecht, was dazu beitrug, die Züge seiner Persönlichkeit, seine Neigung zur Frömmigkeit und zum Studium zu stärken. Von Giovannas Kindern wird einer, Ulisse, Priester und Ernestina Don-Bosco-Schwester werden. Darüber hinaus hielt Giovanna, die 1947 im Alter von neunzig Jahren starb, während der missionarischen Tätigkeit ihres Bruders den Briefwechsel zwischen Aloisius und der Mutter Livia aufrecht.
Ein weiterer Aspekt, der das Wachstum des kleinen Aloisius beeinflusste, war, dass das Haus der Variara fast immer voller Kinder war. Vater Pietro nahm nach dem Unterricht die bedürftigsten Schüler mit nach Hause und nachdem er ein wenig Nachhilfe gegeben hatte, übergab er sie der Obhut von Mutter Livia. So handhabten es auch die anderen Familien. Eine Zeugin erzählt: „Frau Livia war die Mutter der ganzen Nachbarschaft; ihr Hof war immer voller Jungen und Mädchen; sie brachte uns das Nähen bei, spielte mit uns und war immer gut gelaunt“. Aloisius wuchs in diesem „Oratorium“-Klima auf, wo man sich wie zu Hause fühlte, geliebt wurde und die väterliche Präsenz von Vater Pietro und die mütterliche von Mutter Livia wertvolle erzieherische und affektive Ressourcen nicht nur für ihre eigenen Kinder, sondern auch für viele andere Kinder und Jugendliche, insbesondere die ärmsten und benachteiligten, waren.
In diesen Jahren lernte Aloisius einen behinderten Kameraden, Andrea Ferrari, kennen und kümmerte sich um ihn, damit er sich wohlfühlte. Darin kann man einen Samen jener Fürsorge und Nähe erkennen, die später das Leben und die Mission von Aloisius Variara im Dienst der Leprakranken in Agua de Dios in Kolumbien prägen wird.
Tatsächlich erlebte Aloisius Variara als Kind und Jugendlicher mit seinen Geschwistern und den Jungen aus der Nachbarschaft die aufrichtige Liebe seiner Eltern und erkannte durch ihr Beispiel das wahre Antlitz Gottes, des Vaters, der Quelle der wahren Liebe.

Über Valdocco
Don Bosco war im Monferrato sehr bekannt: Er hatte es in alle Richtungen durch die bekannten Herbstspaziergänge mit seinen Jungen durchquert, die mit ihrem Geschrei und der fröhlichen, ansteckenden Fröhlichkeit überall Festlichkeit verbreiteten. Die Jungen aus der Gegend schlossen sich glücklich der fröhlichen und lärmenden Truppe an, und nicht wenige von ihnen machten sich später auf den Weg, um sich mit diesem Priester zu treffen, der sie faszinierte, um von ihm im Oratorium in Turin erzogen zu werden.
In Viarigi blieb die Erinnerung an den Besuch von Don Bosco, der im Februar 1856 stattfand, sehr lebendig. Don Bosco hatte die Einladung des Pfarrers, Don Giovanni Battista Melino, angenommen, eine Mission zu predigen, da das Dorf durch die Skandale eines ehemaligen Priesters, eines gewissen Grignaschi, der eine richtige Sekte um sich versammelte und große Beliebtheit genoss, tief erschüttert und gespalten war. Don Bosco gelang es, ein sehr zahlreiches Publikum zu gewinnen und die Bevölkerung zur Bekehrung einzuladen; so fand Viarigi sein religiöses Gleichgewicht und seinen seelischen Frieden wieder. Die spirituelle Verbindung, die zwischen diesem Dorf im Asti-Gebiet und dem Heiligen der Jugend entstanden war, hielt über die Zeit an, und gerade der kleine Aloisius wurde bei seiner ersten Kommunion von dem Pfarrer Don Giovanni Battista Melino vorbereitet, demjenigen, der Don Bosco eingeladen hatte, die Volksmission zu predigen.
In der Familie Variara sollte sich Aloisius gemäß den Wünschen von Vater Pietro auf das Priestertum ausrichten, aber er hatte am Ende der Grundschule keine besonderen berufungsbezogenen Wünsche oder Sorgen. In jedem Fall hätte er seine Studien fortsetzen müssen, und an diesem Punkt kommt Don Bosco ins Spiel: Die Erinnerung, die er in Viarigi hinterlassen hatte, sein Ruf als Mann Gottes, die Freundschaft mit dem Pfarrer, die Träume von Vater Pietro und der Ruf des Oratoriums in Turin führten dazu, dass Aloisius am 1. Oktober 1887 in Valdocco in die erste Klasse des Gymnasiums eintrat, mit dem Wunsch des Vaters, der wollte, dass sein Sohn auf den Weg zum Priestertum gebracht wird. Dennoch hatte der junge Aloisius in aller Einfachheit, aber mit Entschlossenheit nicht gezögert zu erklären, dass er keine Berufung fühlte, aber der Vater entgegnete: „Wenn du keine hast, wird Maria, Hilfe der Christen, sie dir geben. Sei brav und lerne!“. Don Bosco starb vier Monate nach der Ankunft des jungen Variara im Oratorium von Valdocco, aber die Begegnung, die Aloisius mit ihm hatte, war ausreichend, um ihn sein ganzes Leben lang zu prägen. Er selbst erinnert sich so an das Ereignis: „Es war Winter und an einem Nachmittag spielten wir im großen Hof des Oratoriums, als wir plötzlich von einer Seite zur anderen rufen hörten: ‚Don Bosco, Don Bosco!‘. Instinktiv rannten wir alle zu dem Punkt, wo unser guter Vater erschien, der für einen Spaziergang in seiner Kutsche herausgeholt wurde. Wir folgten ihm bis zu dem Ort, wo er in das Fahrzeug steigen sollte; sofort sah man Don Bosco von der geliebten Kinderschar umgeben. Ich suchte verzweifelt nach einem Platz, von dem aus ich ihn nach Belieben sehen konnte, denn ich sehnte mich danach, ihn kennen zu lernen. Ich näherte mich so weit ich konnte, und in dem Moment, als man ihm half, in die Kutsche zu steigen, wandte er mir einen sanften Blick zu, und seine Augen ruhten aufmerksam auf mir. Ich weiß nicht, was ich in diesem Moment fühlte… es war etwas, das ich nicht ausdrücken kann! Dieser Tag war einer der glücklichsten für mich; ich war mir sicher, einen Heiligen kennen gelernt zu haben, und dass dieser Heilige in meiner Seele etwas gelesen hatte, das nur Gott und er wissen konnten“.




Die Tage der Salesianischen Spiritualität

In diesem Jahr finden die XLIII Tage der Salesianischen Spiritualität vom 16. bis 19. Januar wie gewohnt in Valdocco statt. Sie stellen für die gesamte Don Bosco Familie, die weltweit verstreut ist, eine wertvolle Gelegenheit zum Treffen, zur Reflexion und zur spirituellen Erneuerung dar. Jedes Jahr im Januar versammeln sich Ordensleute, Laien und Jugendliche, um die Wurzeln des salesianischen Charismas neu zu entdecken und die Figur sowie das Erbe von Don Giovanni Bosco, dem Gründer der Salesianischen Kongregation und großen Freund der Jugend, zu feiern. Ziel ist es, eine gemeinschaftliche Reflexion über die Werte des Glaubens, der Brüderlichkeit und der Bildungsmission im salesianischen Geist in einem festlichen und gebetlichen Kontext zu fördern.

Ursprung und Bedeutung der Tage der Salesianischen Spiritualität
Die Tradition der Tage der Salesianischen Spiritualität hat ihre Wurzeln in der pädagogischen Praxis von Don Bosco, der die Bedeutung von Ausbildungszeiten für seine Jugendlichen und die Mitarbeiter, die ihn in seiner Mission unterstützten, erkannt hatte. Bereits in den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Kongregation verspürte man das Bedürfnis, sich regelmäßig zu versammeln, um die in den salesianischen Werken gemachten Erfahrungen zu reflektieren und sie mit den Herausforderungen der Gegenwart in Dialog zu bringen. Im Laufe der Jahre hat sich das salesianische Charisma weit über die Grenzen des Piemont hinaus verbreitet und fünf Kontinente erreicht. Gleichzeitig wurde das Bedürfnis, sich zu einem gemeinsamen Austausch und einer gemeinsamen Unterscheidung zu treffen, immer dringlicher, was eine Begegnung notwendig machte, die wir heute als Tage der Salesianischen Spiritualität kennen.

Die Tage, die typischerweise im Januar in der Nähe des liturgischen Festes von Don Giovanni Bosco (31. Januar) gefeiert werden, stellen die Synthese eines ganzen Jahres der Arbeit, des Gebets und der Reflexion rund um das vom Generaloberen der Salesianer vorgeschlagene Thema dar, das sogenannte Strenna. Die Strenna ist eine jährliche Botschaft, die von einem Satz oder einem Schlüsselbegriff ausgeht und darauf abzielt, das Leben und die missionarische Tätigkeit der Salesianer in der Welt zu orientieren. Während dieser Tage vertiefen die Teilnehmer gemeinsam den Sinn dieser Botschaft, setzen sich mit anderen salesianischen Realitäten auseinander, teilen Zeugnisse und lassen sich von Momenten des Gebets und der Feier inspirieren.

Struktur und Höhepunkte
Die Tage der Salesianischen Spiritualität finden in der Regel an einem für die Kongregation besonders bedeutenden Ort statt, wie dem Colle Don Bosco oder Valdocco in Turin, wo Don Giovanni Bosco die ersten Schritte seines jugendlichen Apostolats unternahm. In anderen Fällen können, um die Teilnahme der Gläubigen und der Mitglieder der Don Bosco Familie, die in verschiedenen Teilen der Welt leben, zu fördern, parallele Veranstaltungen oder Live-Streaming-Verbindungen organisiert werden. Dies ermöglicht es jedem Interessierten, auch aus der Ferne, den wichtigsten Momenten des Gebets zu folgen, die Meditationen zu hören und mit den Referenten zu interagieren.

Im Laufe dieser Tage wird die Agenda von einer Reihe von Terminen geprägt, die von theologischer und pastoraler Reflexion bis hin zu Momenten der Geselligkeit und des Festes reichen. Zu den Höhepunkten gehören:

1. Vorträge und thematische Referate: Autoritative Persönlichkeiten aus der salesianischen Welt, Theologen, Pädagogen und Verantwortliche der Werke präsentieren Vertiefungen zum Jahresthema. Diese Referate bieten einen umfassenden Überblick über die zeitgenössischen Bildungs- und pastoralen Herausforderungen und helfen, das salesianische Charisma im heutigen Kontext zu verorten.

2. Gruppenarbeiten und Workshops: Um vom theoretischen zum praktischen Bereich überzugehen, werden die Teilnehmer in Arbeitsgruppen oder Workshops einbezogen, wo sie die Gelegenheit haben, die in ihren eigenen Realitäten gemachten Erfahrungen zu vergleichen und neue Wege der Evangelisierung und der Begleitung von Jugendlichen zu erdenken.

3. Feiern und Gebetsmomente: Die Tage der Salesianischen Spiritualität sind nicht nur Studium und Vertiefung, sondern auch und vor allem eine Gelegenheit, Gott zu begegnen. Die Liturgien und gemeinschaftlichen Gebete, die die gesamte Dauer der Veranstaltung prägen, stellen eine Quelle spiritueller Nahrung dar, die das Gefühl der Zugehörigkeit zur großen Don Bosco Familie unterstützt und stärkt.

4. Zeugnisse und Erfahrungsberichte: Die Geschichten von Missionaren, Pädagogen und Jugendlichen aus verschiedenen sozio-kulturellen Kontexten zu hören, ist ein grundlegendes Element. Diese konkreten Zeugnisse geben den salesianischen Werten ein Gesicht und zeigen die Lebendigkeit eines Charismas, das, mehr als ein Jahrhundert nach dem Tod von Don Bosco, weiterhin Generationen von Gläubigen inspiriert.

5. Begegnung mit dem Generaloberen: Ein besonders erwarteter und bedeutungsvoller Moment ist die Begegnung mit dem Generaloberen, der die Nachfolge von Don Bosco repräsentiert. In seinem Eingangsstatement ermutigt er die gesamte Don Bosco Familie, das Bildungs- und pastorale Werk mit Engagement fortzusetzen und erinnert an die Bedeutung, das spirituelle Leben mit konkretem Handeln zugunsten der Jugendlichen, insbesondere der Bedürftigsten, zu verbinden.

Die Protagonisten: Die Don Bosco Familie auf dem Weg
Die Tage der Salesianischen Spiritualität beziehen nicht nur die Salesianer (SDB) und die Töchter Mariens Hilfe (FMA) ein, sondern versammeln alle Gruppen, die die vielfältige Don Bosco Familie bilden: die Salesianischen Mitarbeiter, die ehemaligen Schüler und Schülerinnen von Don Bosco, die Freiwilligen von Don Bosco, die freiwilligen Mitarbeiter von Don Bosco, die Vereine der Verehrer Mariens Hilfe und viele andere. Diese Vielfalt an Ausdrucksformen und Zugehörigkeiten offenbart den Reichtum eines Charismas, das sich in unterschiedlichen Formen und Sensibilitäten entfalten konnte, aber immer im gemeinsamen Liebesdienst für die Jugendlichen und die Kirche zusammenfließt.

Auf dem Weg zu einer kontinuierlichen Erneuerung des Charismas
Eine der wichtigsten Botschaften, die aus den Tagen der Salesianischen Spiritualität hervorgehen, ist die Notwendigkeit einer kontinuierlichen und kreativen Erneuerung des Charismas von Don Bosco. Die Welt verändert sich in rasantem Tempo, mit neuartigen Herausforderungen in den Bereichen Technologie, Gesellschaft und Bildung. Um dem Gründer und dem Evangelium treu zu bleiben, ist die Salesianische Familie aufgerufen, immer nach außen zu gehen, sich nicht mit „bewährten“ Formeln zufriedenzugeben, sondern Formen des Apostolats zu erproben, die mit den Jugendlichen von heute sprechen.

Die Treue zu Don Bosco bedeutet nicht, das, was in der Vergangenheit getan wurde, pedantisch zu wiederholen, sondern seinen Geist und seine präventive Methode zu vertiefen, um neue Sprachen und angemessene Bildungserfahrungen für die Gegenwart zu finden. Das ist der tiefere Sinn der Tage der Salesianischen Spiritualität: eine Zeit des Zuhörens, des Austauschs und der Teilhabe, die den Blick in die Zukunft öffnet und dabei den Blick auf die ursprüngliche Inspiration festhält, die die Salesianische Kongregation zu einem Bezugspunkt für Millionen von Jugendlichen auf der ganzen Welt gemacht hat.

Die Tage der Salesianischen Spiritualität, die jedes Jahr im Januar gefeiert werden, sind nicht nur ein fester Termin im salesianischen Kalender, sondern ein echtes „spirituelles Labor“, in dem der Reichtum eines sich ständig weiterentwickelnden Charismas spürbar ist. In einer Zeit, in der menschliche Beziehungen oft fragmentiert sind und die Sinnsuche immer drängender wird, bewahrt die salesianische Botschaft ihre Aktualität: den Jugendlichen ins Zentrum zu stellen, ihn zu lieben, zu schätzen und ihn auf dem Weg zur menschlichen und christlichen Reife zu begleiten. Und genau aus dieser Perspektive erweisen sich die Tage der Salesianischen Spiritualität als ein kostbares Geschenk für die Don Bosco Familie und die gesamte Kirche, ein Zeichen dafür, dass die pädagogische Leidenschaft von Don Bosco auch heute noch lebendig, fruchtbar und voller Hoffnung ist und in jedem Winkel des Planeten gute Früchte hervorbringen kann.

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